Blätter-Tee aus Kräuterblättern
 

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Arten, Sorten, Beispiele
    1. Einheimisch
    2. Exotisch
  3. Echter Tee
    1. Grüner Tee (Grüntee)
    2. Gelber Tee (Gelbtee)
    3. Oolongtee
    4. Schwarzer Tee (Schwarztee)
    5. Weißer Tee (Weißtee)
    6. Pu-Erh-Tee
  4. Was ist Eistee ?
  5. Anbau im Garten, Kräuterbeet, Gewächshaus
  6. Anwendung/Wirkung in Medizin und Naturheilkunde
  7. Weitere Bilder und Detail-Fotos

Definition

Was ist Blättertee ? Der Begriff "Blätter-Tee" stammt nicht aus der Botanik, sondern aus der Umgangssprache und dem Teeverkauf.

Er bezeichnet in diesem Lexikon Kräuterpflanzen, deren Blätter bzw. Kraut sich frisch oder nach dem Trocknen durch Aufguss von heissem Wasser für die Zubereitung von einem Tee oder teeähnlichem Getränk eignen.

Im engeren Sinne wird echter Tee nur aus den Blättern der Teepflanze (Camellia sinensis) hergestellt.

Bei allen anderen verwendeten Kräuterblätter-Arten handelt es sich um teeähnliche Getränke (vgl. Definition von → Teekraut).

Im weiteren Sinne und umgangssprachlich werden allerdings alle Aufgußgetränke aus Kräuterblättern als Blättertee oder Tee bezeichnet.

Im Teehandel und Kräuterhandel kann man auch Blättertees kaufen in Form von Teemischungen.

Dabei werden entweder verschiedene Teeblätter-Arten miteinander gemischt oder eine einzelne Teeblätter-Art wird mit Früchten oder Blüten anderer Kräuterpflanzen gemischt (z.B. Jasmintee auf der Basis von Grüntee).

Teemischungen können die Wirkung von einzelnen Teekräutern verstärken (z.B. Basentee, Erkältungstee, Entspannungstee) oder ihren Geschmack verändern und verfeinern (z.B. Eistee, Ingwer-Zitrone-Tee).

Blättertee wird im Handel aus konventionellem Anbau oder als Bio-Tee angeboten sowie lose oder in Beutel-Form.

 

Weiße Porzellan-Schale mit Teeblättern und einer typisch chinesischen, weißen Porzellan-Trinktasse ohne Henkel mit blauer Blumen-Bemalung, wobei sich beide Geschirr-Stücke auf den Tieguanyin-Tee beziehen, einer Oolong-Sorte
Bild: Teeblätter und eine Tasse mit fertig gebrühtem Tee der Sorte Tieguanyin, ein Oolong-Tee

 

Wer den Platz und die Möglichkeiten zu Hause hat, Blätter zu trocknen, kann Blättertee auch selber machen.

 

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Arten, Sorten, Beispiele

Vor dem Verwenden der nachfolgenden Blättertee-Arten und -Sorten empfiehlt es sich, genaue Erkundigungen über Anwendungen, mögliche Nebenwirkungen und Dosierung der einzelnen Blättertees einzuholen.

Einheimisch

Die folgende Liste zeigt Beispiele heimischer Blättertee-Pflanzen, die sich für die Herstellung von Tee eignen.

 

  • Echter Basilikum (Ocimum basilicum)

  • Gewöhnlicher/Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris)

  • Beinwell (Symphytum officinale)

  • Birke (Betula alba)

  • Brennessel (Urtica dioica)

  • Brombeere (Rubus sect. Rubus)

  • Echtes Eisenkraut (Verbena officinalis)

  • Ginko (Ginkgo biloba)

  • Gewöhnlicher Hanf/Speisehanf (Cannabis sativa)

  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)

  • Himbeere (Rubus fruticosus/fructicosus)

  • Huflattich (Tussilago farfara), eine Winterblume

  • Johanniskraut (Hypericum perforatum)

  • Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia, Syn.: Taraxacum officinale)

  • Mädesüß (Filipendula ulmaria)

  • Majoran (Origanum majorana)

  • Melisse/Zitronenmelisse (Melissa officinalis)

  • Pfefferminze (Mentha piperita)

  • Salbei (Salvia officinalis), eine Lippenblume

  • Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)

  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata), eine Bürstenblume

  • Kopfiges / Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium)

  • Thymian (Thymus)

  • Echte Walnuss (Juglans regia)

  • Weide (Salix)

  • Weißdorn (Crataegus)

  • Wermut (Artemisia absinthium)

  • Virginische Zaubernuss (Hamamelis virginiana)

  • Zinnkraut/Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)

 

Hinweise zur Übersicht:

 

Teekraut-Arten wie Brennessel, Löwenzahn, Schafgarbe oder Spitzwegerich finden auch Anwendung in der Küche als Blattgemüse und Salat wie z.B. Blütensalate und Wildsalate.

Eingedenk dessen, dass die Nadeln von Nadelbäumen botanisch Blätter sind, zählen auch Nadeltees zu den Blättertees.

So kann aus den jungen Trieben und Nadeln von Fichten (Picea), Kiefern (Pinus) und Tannen (Abies) ein Tee zubereitet werden.

Auch Flechten kann man zu den Blättertees zählen, wenn die Schichten des Vegetationskörpers als "Blätter" verstanden werden.

Für einen Flechten-Tee eignen sich die Bartflechte (Usnea barbata) und das Isländische Moos bzw. Lichen Islandicus (Cetraria islandica).

 

Weiß-grüne Triebe von einem Isländischen Moos
Bild: Isländisches Moos (Cetraria islandica)

 

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Exotisch

Die folgende Übersicht zeigt Beispiele exotischer Blätter-Tees, die sich wohldosiert als Teekräuter eignen:

  

  • Anisblätter-Tee von der Anis-Pflanze (Pimpinella anisum)

  • Avocado-Blätter-Tee vom Avocado-Baum (Persea americana)

  • Echte Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi)

  • Bambusblätter-Tee von Bambuspflanzen (Bambuseae), z.B. Bambustee Sasa-Bambus

  • Herbst-Chrysantheme (Chrysanthemum indicum), eine Herbstblume und Schnittblume

  • Eukalyptusblätter-Tee vom Eukalyptus-Baum (Eucalyptus globulus)

  • Mateblätter-Tee vom Mate-Strauch (Ilex paraguariensis)

  • Noni-Blättertee vom Noni-Baum (Morinda citrifolia), z.B. Tahitian Noni International ¹

  • Oswego-Tee von der Goldmelisse / Indianernessel (Monarda didyma), stark duftend

  • Meerrettichbaum (Moringa oleifera), der "Wunderbaum aus der Himalaya-Region"

  • Papayablätter-Tee von der Papaya-Staude (Carica papaya)

  • Südafrikanischer Rooibos (Aspalathus linearis), auch Rooibuschtee und Rotbuschtee

  • Rosmarinblätter-Tee vom Rosmarin-Strauch (Rosmarinus officinalis)

  • Glänzende Studentenblume / Würz-Tagetes (Tagetes lucida), eine Sommerblume

  • Schmalblättrige Studentenblume / Gewürztagetes (Tagetes tenuifolia), eine Sommerblume

  • Yacon-Blättertee von der Yacon-Pflanze (Smallanthus sonchifolius)

  • Karminroter Zylinderputzer (Callistemon citrinus), bildet eine Pinselblumen-Blüte aus, zerriebene Blätter duften nach Zitrone und erfrischen Tee-Mischungen

 

Durchsichtige Plastik-Schüssel mit dunkelgrünen, zerkleinerten, getrockneten Yacon-Blättern für einen Tee-Aufguss
Bild: Getrocknete und stark zerkleinerte Yacon-Tee-Blätter (Smallanthus sonchifolius), Yacontee kommt in Südamerika traditionell bei Beschwerden wie z.B. Verstopfung und Diabetes zur Anwendung

 

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Echter Tee

Tee im engeren Sinn wird ausschließlich mit Blättern der aus Asien stammenden Teepflanze (Camellia sinensis) gewonnen oder ihren botanischen Varietäten:

 

  • Camellia sinensis var. assamica (Assam-Tee)

  • Camellia sinensis var. sinensis (China-Tee)

 

Darüber hinaus gibt es zwei weitere botanische Varietäten, die im Welt-Handel keine größere Bedeutung haben:

 

  • Camellia sinensis var. dehungensis

  • Camellia sinensis var. pubilimba

 

Dieser Definition von Tee folgend wird ein Teeaufguss mit Blättern der Teepflanze auch in diesem Teekräuter-Lexikon als Echter Tee bezeichnet.

Abhängig vom Oxidationsgrad der Blätter (Fermentierung) werden die Teesorten Gelbtee, Grüntee, Oolongtee, Schwarztee, Weißtee und Pu-Erh-Tee, der teuerste Blättertee der Welt, hergestellt.

Die verschiedenen Teearten unterscheiden sich in ihrem Geschmack, ihrer Farbe und ihrer Wirkung in Folge der unterschiedlich starken Oxidation.

 

Blühende Teepflanze mit gelben Blüten und grünen Blättern
Bild: Blühende Teepflanze (Camellia sinensis)

 

Die nachfolgende Übersicht zeigt wichtige Arten und Sorten des Echten Tees mit ihrem Oxidationsgrad und Herstellungsort:

Grüner Tee (Grüntee)

Diese Teeart wird nicht fermentiert (nicht oxidiert), weil durch kurzes Dämpfen (Erhitzen mit Wasserdampf) oder Rösten (fettloses und trockenes Erhitzen) nach der Ernte den Blättern Feuchtigkeit entzogen wird.

Nach dem Abkühlen werden die Blätter umgehend gepresst oder gerollt und in einem Ofen getrocknet, bis sie nur noch etwa 2-3% Feuchtigkeit enthalten.

Im Teehandel kann man eine Vielzahl von Grüntee-Sorten mit unterschiedlicher Wirkung und Geschmack kaufen.

Hierzu zählen wie z.B. Chun Mee, Gunpowder, Lung Ching und Mao Feng aus China oder Bancha, Benifuuki, Gyokuro, Matcha, Sayama und Sencha aus Japan um nur wenige zu nennen.

Wer ohne Teeaufguß in den Genuß der gesundheitlichen Wirkung von Grünem Tee kommen will, kann sich im Handel auch Grüner-Tee-Extrakt-Kapseln kaufen.

 

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Gelber Tee (Gelbtee)

Diese Teeart wird traditionell in der chinesischen Proviinz Hunan hergestellt und wie Grüner Tee nicht fermentiert.

Verwendet werden beim Gelben Tee ausschließlich die obersten Jungtriebe der Blätter mit geringem Koffein-Gehalt.

Nach der Ernte werden die Blätter umgehend erhitzt (gedämpft) und länger in Ruhe gelassen, bevor die Trocknung erfolgt.

In der Ruhephase zwischen dem Dämpfen und dem Trocknen erhalten die Blätter ihre typische gelbe Farbe.

Allerdings ist die genaue Herstellung von Gelbem Tee nicht bekannt und sie wird in China traditionell geheim gehalten.

Bekannte Gelbtee-Sorten, die sich in Wirkung und Geschmack unterscheiden, kann man im Teehandel z.B. unter den Namen Kekecha, Xiancha, Huo Shan Huang Ya, Meng Ding Huang Ya und Junshan Yinzhen kaufen.

 

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Oolong-Tee

Diese Teeart wird halbfermentiert (halboxidiert) und weniger lange als Schwarztee bearbeitet und gelagert.

Oolong-Tee liegt je nach dem Umfang der Oxidation der Blätter geschmacklich entweder näher beim Grünen Tee oder beim Schwarzen Tee.

Bekannte Oolong-Sorten, die sich in Wirkung und Geschmack unterscheiden, sind z.B. Oriental Beauty, Li Shan und Dong Ding aus Taiwan oder Phönix Dan Cong und Tie Kuan Yin (Tieguanyin) aus China.

Ferner kann man im Teehandel sog. Orange-Oolong-Sorten kaufen, die mit Orangenblüten oder Orangenschalenstücken aromatisiert werden.

Ebeso die Sorte Kwai Flower, die durch Zugabe von Osmanthusblüten hergestellt wird.

 

Vier weiße Teetassen mit verschieden fermentierten Teesorten von unterschiedlicher Farbe und vor jeder Tasse liegend das getrocknete Teekraut, ganz links ist das ein gelb farbener Grüner Tee, ein Bancha aus Japan, daneben ein orange-rot-farbener Gelber Tee, ein Kekecha aus China, darauf folgend ein orange-hellbraun-farbener Oolong Tee, ein Kwai Flower aus China, und ganz rechts ein rot-schwarz-farbener Schwarzer Tee, ein Bio Assam Sonipur aus Indien
Bild: Verschieden fermentierte Teesorten von links nach rechts: Grüner Tee (Bancha aus Japan), Gelber Tee (Kekecha aus China), Oolong Tee (Kwai Flower aus China) und Schwarzer Tee (Bio Assam Sonipur aus Indien)

 

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Schwarzer Tee (Schwarztee, Roter Tee)

Diese Teeart wird vollständig fermentiert (vollständig oxidiert), wodurch die Blätter vollständig ihre grüne Farbe verlieren. Schwarztee ist traditionell die Basis für Eistee.

Bekannte Schwarztee-Sorten sind zurückgehend auf das Anbaugebiet z.B. Ceylon aus Sri Lanka sowie Assam, Darjeeling, Nilgiri, Sikkim und Tamil Nadu aus Indien.

Ferner gibt es aus China die Sorten Keemun und Lapsang Souchong sowie aus der Türkei den nach dem Hauptanbaugebiet benannten Rize-Tee.

 

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Weißer Tee (Weißtee)

Diese Teeart wird bis zu 2% fermentiert (oxidiert) bei der natürlichen Welkung der Blätter nach der Ernte.

Sie wird hauptsächlich mit noch ungeöffneten Blattknospen (ungeöffneten Blättern) aus der südöstlichen Provinz Fujan von China hergestellt.

Der teuerste und hochwertigste Weiße Tee, den man im Teehandel kaufen kann, ist der milde Weißhaar-Silbernadel-Tee.

Zu seiner Herstellung werden nur die obersten Blattknospen mit den silbrig leuchtenden, feinen Härchen verwendet.

Weitere Namen dieses exklusiven Blättertees sind Bai Hao Yin Zhen, Baihao Yinzhen oder White Hair Silver Needle.

Die vier Haupt-Weisstee-Sorten sind in absteigender Qualitätsstufe Silbernadeltee (Silver Needle Tea), Pai Mu Tan Tee (White Peony Tea), Gong Mei Tee (Tribute Eyebrow Tea) und Shou Mei Tee (Long Life Eyebrow Tea).

 

Eine Tasse gefüllt mit hellem Weißhaar-Silbernadeltee, auch Bai Hao Yin Zhen oder Baihao Yinzhen, mit den feinen abgelösten Härchen der Blattknospen
Bild: Weißhaar-Silbernadeltee (Bai Hao Yin Zhen / Baihao Yinzhen) mit den feinen Härchen der Blattknospen, die sich bei der Zubereitung im heißen Aufgusswasser vom Teekraut ablösen

 

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Puh-Erh-Tee

Eine sehr langsam fermentierte Teesorte ist der chinesische Pu-Erh-Tee, der wie auch Schwarztee wegen seiner rötlichen Farbe Roter Tee genannt wird.

Der Puh-Erh-Tee wird aus Blättern vom Qingmao-Teebaum gewonnen, einer als Baum wachsenden Unterart des Teestrauchs (Camellia sinensis).

Die aufwendige Herstellung von Pu-Erh-Tee dauert bei exklusiven Sorten z.T. über 50 Jahre und wie bei edlem Wein wird im Verkauf der Jahrgang angegeben.

Denn um so älter der Puh-Erh-Tee ist, um so geschmacklich besser wird er bei entsprechender Lagerung und um so teurer wird er im Teehandel verkauft.

Abhänging von der Art der Lagerung und Lagerdauer gibt es verschiedene Qualitäts-Sorten vom "teuersten Tee der Welt" wie z.B. Sheng, Shou, Beeng Cha, Tuo Cha oder Fang Cha.

Hergestellt wird Puh-Erh-Tee seit dem 3. Jhrd. n. Chr. im Bezirk der Stadt Pu’er (Provinz Yunnan, China), wo der Qingmao-Baum als "König der Teebäume" verehrt wird.

 

Quadratische, dunkelbraune Stücke von getrocknetem, gepresstem Pu-Erh-Tee der Sorte Shou
Bild: Getrocknetes, gepresstes Stück Pu-Erh-Tee der Sorte Shou

 

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Was ist Eistee ?

Bei dem Begriff Eistee (englisch: iced tea, ice tea) handelt es sich nach traditionellem Rezept um ein besonders an heissen Sommer-Tagen kalt angesetztes, meist selbstgemachtes Tee-Getränk auf der Basis von Schwarztee.

Dabei wird Schwarztee mit Zitronensaft oder Zitronenscheiben gemischt, je nach Vorliebe mit oder ohne Zucker bzw. anderen Süßstoffen (z.B. Birkenzucker/Xylit, Stevia, Honig) abgeschmeckt und abschließend mit Eiswürfeln abgekühlt.

Auf diese Weise wird verhindert, dass der Eistee einen bitteren Geschmack bekommt.

Neue Rezepte schlagen als Basis für Eistee auch Früchtetee, Blütentee, grünen Tee und andere Blättertees (z.B. Rooibos) vor.

Ferner werden zum Herstellen statt Zitrone auch Pfefferminze oder frische Minze als Geschmacksnote verwendet.

Ebenso werden dem Eistee Fruchtsaft oder wie beim Ansetzen einer Bowle klein geschnittene Fruchtstücke beigemengt.

Hierfür eignen sich z.B. Äpfel, Ananas, Aprikosen, Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Holunder, Ingwer, Johannisbeeren, Kirschen, Limetten, Mango, Melonen, Orangen oder Pfirsiche.

Nicht zu vergessen, dass es auch Eistee-Longdrink-Varianten mit Alkohol gibt z.B. durch Beimischung von Korn, Jägermeister, Rum oder Wodka.

Beim Long Island Ice Tea handelt es sich in diesem Zusammenhang um einen Longdrink aus Curaçao, Gin, Rum, Tequila und Wodka, der keinen Tee enthält.

Der Long Island Ice Tea verdankt seinen Namen dem Umstand, dass er wegen seiner Inhaltstoffe Cola, Zitrone und Eiswürfel optisch einem Eistee ähnelt.

 

Hohes Glas mit rötlichem Eistee und einer Scheibe Zitrone aufgesteckt auf den Glasrand
Bild: Ein Glas Eistee mit Zitrone

 

Die weitreichende Definition von Eistee mit verschiedensten Inhaltsstoffen und Sorten zeigt, dass es sich bei nicht-traditioneller Herstellung von Eistee eigentlich nicht mehr um Tee handelt.

Denn in diesen modernen Rezepten ist Tee nur noch zu einem Bruchteil im fertigen Kalt-Getränk enthalten.

Laut regelmäßigen Untersuchungen von Öko-Test oder Stiftung Warentest gilt das besonders für industriell hergestellte Eistee-Drinks und Eistee-Pulver, die auch oft große Mengen Zucker und somit auch Kalorien enthalten.

Stark zuckerhaltige Eistees können sich als wahre Dickmacher erweisen und schädlich für die Zähne sein.

Aus diesem Grund sollte Eistee vor allem von Kindern, deren Zähne sich noch in der Entwicklung befinden, nicht in grossen Mengen getrunken werden.

Hinzukommt, dass Schwarztee und Grüntee Oxalsäure enthalten, welche die Bildung von Nierensteinen fördert durch im Urin nicht lösliche Salzablagerungen, die sich in der Niere anreichern können.

So erfrischend Eistee, egal ob hausgemacht oder gekauft, an heissen Sommertagen auch sein kann, bleibt folgendes Fazit:

Vor der Entscheidung für Eistee als dauerhaften Durstlöscher empfiehlt es sich, dessen Zutaten sorgfältig auszuwählen und auch andere Blätter-Tees (vgl. oben) und Kräutertees in die engere Auswahl zu nehmen.

 

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Anbau im Garten, Kräuterbeet, Gewächshaus

Die meisten Blättertee-Pflanzen kann man selbst im heimischen Garten anbauen und im Kräuterbeet ernten.

Hierzu zählen zum Beispiel krautige Pflanzen wie Basilikum, Beifuß, Beinwell, Melisse, Minze, Salbei, Tausendgüldenkraut und Wermut.

Ebenso Thymian, ein Bodendecker und Halbstrauch, sowie Laubbäume wie die Birke (vgl.→ Birkenblättertee), Gingko, Silber-Weide, Walnuss und Weißdorn.

Ferner Blütensträucher wie die Zaubernuss, Obststräucher wie Himbeere und Heidelbeere sowie Kletterpflanzen wie die Brombeere.

Viele Pflanzen, die sich für die Zubereitung von einem Blättertee eignen, wachsen auch in freier Natur und können dort gesammelt werden, sofern sie nicht unter Artenschutz stehen.

Das Saatgut für diese Wildblumen (Huflattich, Johanniskraut, Löwenzahn) und Wildkräuter (Brennessel, Eisenkraut, Mädesüß, Schafgarbe, Spitzwegerich, Zinnkraut) kann man auch in Gärtnereien und im Pflanzenversand kaufen.

Exotische Blättertee-Pflanzen, die im Freiland-Beet nicht winterhart wachsen, können im Gewächshaus angebaut oder ab Mai als Topfpflanzen auf den Balkon oder die Terrasse gestellt werden.

Im Herbst müssen die Töpfe mit den exotischen Kräuterpflanzen dann zum Überwintern an einen frostsicheren Ort gebracht werden.

 

Topfpflanze auf einer Terrasse mit grünen Papaya-Blättern
Bild: Topfpflanze auf einer Terrasse zum Anbau von Papaya-Blätter-Tee

 

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Anwendung/Wirkung in Medizin und Naturheilkunde

Viele der genannten Blätter-Tees werden wegen ihrer Inhaltsstoffe in der Medizin und Naturheilkunde als Heilkräuter und Phytopharmaka verwendet.

So soll Himbeerblättertee (auch Schwarzbeer-Blätter-Tee) Geburtswehen mildern oder Bärentraubenblättertee eine antibakterielle Wirkung bei Blasenentzündung haben.

Ferner wird Avocado-Blätter-Tee und Papaya-Blätter-Tee die Wirkung nachgesagt, Magenbeschwerden zu lindern.

Und Moringa-Blätter-Tee und Noni-Blättertee sollen das Immunsystem stärken können.

Allerdings ist die Heilwirkung vieler Blättertees wie auch bei anderen Teekräutern wissenschaftlich nicht immer eindeutig nachweisbar.

Zu beachten ist ferner, dass Tee aus Blättern bei zu hoher Dosierung oder langwieriger Anwendung Nebenwirkungen bewirken können.

Besonders bei innerlicher Anwendung sollte man sich deshalb vor der Zubereitung von einem Gesundheitstee genau über die Inhaltsstoffe informieren (z.B. bei einem Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker).

Das gilt auch für Kräutermischungen und Heiltees, die im Kräuterladen, Kräuterversand oder beim Teeversand erhältlich sind.

Denn kein Tee, auch nicht Blätter-Tee, sollte einfach als normales Getränk zum Durstlöschen getrunken werden.

 

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Weitere Bilder und Detail-Fotos

Nachfolgend weitere Bilder von Blättertee-Pflanzen und Detail-Fotos von Kräuterblättern:

 

Grüne Blätter der Pfefferminze in einem Kräuterbeet
Bild: Pfefferminze (Mentha x piperita)/Pfefferminzblätter (Folia Menthae piperitae) im Juni *

 

Grüne Blätter der Krausen oder Grünen Minze
Bild: Grüne Minze (Mentha spicata), auch Krause Minze, Ende Juni *

 

Grüne Blätter des Gewöhnlichen Löwenzahns
Bild: Blätter vom Gewöhnlichen Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia), Dauerblüher und Körbchenblume

 

Grünes gezacktes Brennesselblatt
Bild: Brennnesselblatt (Urtica folium) der Grossen Brennnessel (Urtica dioica) im Juni *

 

Grüne, länglich-ovale Beinwell-Blätter
Bild: Blätter vom Gemeinen/Echten Beinwell (Symphytum officinale), auch Arznei-Beinwell

 

Grüne Blätter von einer Zitronen-Melisse
Bild: Zitronen-Melisse (Melissa officinalis) im Mai in einem Kräuterbeet *

 

Blätter und gelb-orange Samen von einem Gingko-Baum, die den Mirabellen ähneln
Bild: Blätter und die den Mirabellen ähnlichen Samen von einem Gingko-Baum (Ginkgo biloba)

 

Grüne Blätter von einem Echten Basilikum in einem Kräuterbeet
Bild: Blätter vom Echten Basilikum (Ocimum basilicum) Ende Juni in einem Kräuterbeet *

 

Blätter einer Spanischen Minze in einem Kräuterbeet
Bild: Blätter der Spanischen Minze (Mentha x cordifolia) in einem Kräuterbeet

 

Grüne, lange und gezackte Blätter von einem Gewöhnlichen Hanf
Bild: Gewöhnlicher Hanf (Cannabis sativa)

 

Echtes Tausendgüldenkraut mit Blättern und leicht geöffneten rosa-violetten Blüten in einem Kräuterbeet
Bild: Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea) Ende Juni, eine Stieltellerblume *

 

Zweige mit Blättern von einem japanischen Teestrauch aus der Stadt Sayama
Bild: Teestrauch aus der japanischen Stadt Sayama, dessen Blätter als grüne Tee-Sorte kultiviert werden

 

Bärentrauben-Pflanze mit grünen Blättern und reifer, leuchtend-roter Frucht
Bild: Echte/Immergrüne Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) Ende September in Spanien mit reifer Frucht und Blättern, welche die Basis für den als Arzneimittel verwendeten Bärentraubenblättertee darstellen

 

Echter Wermut, auch Echtes Wermutkraut, in einem Kräuterbeet
Bild: Gemeiner/Echter Wermut (Artemisia absinthium), auch Wermutkraut, im Juni *

 

Getrocknete Teeblätter

 

Dunkelgrüne, getrocknete Blätter von einem Weissen Tee der Sorte Bai Hao Yin Zhen
Bild: Getrocknete Blätter der Weissen-Tee-Sorte "Bai Hao Yin Zhen"

 

Genmaicha, eine japanische Teemischung bestehend aus getrockneten dunkelgrünen Grüntee-Blättern und gerösteten orange-braunen Popcorn-Reis-Körnern
Bild: Genmaicha, japanische Teemischung aus getrockneten Grüntee-Blättern und Popcorn aus gerösteten Körnern vom Braunen Reis (Naturreis)

 

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[1] 2008 wurden getrocknete und geröstete Noni-Blätter für die Zubereitung von Aufgüssen in der EU als Novel Food (neuartiges Lebensmittel) zugelassen. Das Inverkehrbringen dieser Teekräuter ist damit im Handel nicht mehr verboten, weil sie in den zu erwartenden Aufnahmemengen als sicher eingestuft werden (vgl. 2008/985/EG)