Essbare Blüten für einen Blütensalat
 

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Arten, Sorten, Beispiele
    1. Baumblüten
    2. Blumenblüten
    3. Gemüseblüten
    4. Kräuterblüten
    5. Sträucherblüten
  3. Hinweise zur Giftigkeit und zum Anbau
  4. Weitere Bilder und Detail-Fotos

Definition

Was sind Blütensalate ? Ein Blütensalat (englisch: flower salad) bezeichnet in diesem Lexikon einen Salat, der aus essbaren Blüten von Blütenpflanzen zubereitet wird.

Die Zubereitung erfolgt zum Beispiel mit einem Dressing aus Essig, Öl und Gewürzen (z.B. Sauce Vinaigrette) oder einer Marinade.

Pflanzen-Blüten werden beim Kochen auch als essbare Teller-Dekoration von Vorspeisen, Hauptspeisen und Nachspeisen (Desserts) verwendet.

Die sehr schmackhaften und betörend duftenden Blüten können gebacken, kandiert oder auch roh zum Essen serviert werden.

Viele Rezepte und Kochbücher empfehlen auch die Blüten der Salatkräuter und Wildkräuter als Zutaten für andere Salate wie Blattsalate oder Wildsalate zu verwenden.

Die Blüten für die Blütensalate sollten erst unmittelbar vor dem Verzehr gepflückt werden, um ihr volles Aroma und ihren Duft zu erhalten.

Essbare Blüten wurden bereits bei den Griechen und Römern zur Dekoration von Speisen oder als Heil- und Lebensmittel verwendet.

Auch die Benediktinerin Hildegard von Bingen (ca. 1098 - 1179), eine Pionierin für die Heilkräuter-Kunde in Deutschland, schwörte bereits im Mittelalter auf ihre heilende Wirkung.

 

Weiße Bärlauch-Blüten, botanischer Name Allium ursinum
Bild: Bärlauchblüten (Allium ursinum) im Frühling (Anfang Mai) in Oberbayern *

 

Essbare Blüten werden nicht nur für Blütensalate verwendet, sondern auch als geschmacksverbessernde Zutaten.

Sei es in Marzipan, Marmelade (Konfitüre), Schokolade, Tee`s oder in Speisen von vegetarischen Restaurants und der Feinschmecker-Gastronomie.

 

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Arten, Sorten, Beispiele

Die folgende Liste zeigt eine Auswahl von essbaren Pflanzen-Blüten, aus denen ein Blütensalat zubereitet werden kann.

Unterteilt ist die Übersicht nach Pflanzen-Arten, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz natürlich vorkommen:

Baumblüten

Folgende Bäume haben essbare Blüten:

 

  • Apfel (Apfelblüten)

  • Linden (Lindenblüten)

  • Zitronenbaum (Zitronenblüten)

 

Weiße Blüten von einem Ansehnlichen Apfelbaum der Hybride/Sorte Van Eseltine, botanischer Name Malus spectabilis
Bild: Ansehnlicher Apfelbaum (Malus spectabilis Hybride 'Van Eseltine'), ein Zierapfel, im Frühling (Anfang Mai) *

 

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Blumenblüten

Folgende Beetblumen und Topfblumen für Balkon und Terrasse haben essbare Blüten:

 

  • Astern (Asternblüte)

  • Eis-Begonien (Eisbegonienblüten)

  • Chrysantheme (Chrysanthemen-Blüte)

  • Dahlien (Dahlienblüten)

  • Gänseblümchen (Gänseblümchen-Blüten)

  • Geranien (Geranienblüten)

  • Glockenblumen (Glockenblumenblüten)

  • Hibiskus (Hibiskusblüten)

  • Hornveilchen (Hornveilchen-Blüten)

  • Kornblumen (Kornblumenblüten)

  • Lilien (Lilienblüten)

  • Löwenmaul / Löwenmäulchen (Löwenmaulblüten)

  • Löwenzahn (Löwenzahnblüten)

  • Margeriten (Margeritenblüten) 1

  • Nachtkerze (Nachtkerzenblüten)

  • Nelken (Nelkenblüten), z.B. Federnelke

  • Phlox (Phloxblüten)

  • Ringelblumen (Ringelblumenblüten)

  • Rotklee (Rotkleeblüten)

  • Schlüsselblumen (Schlüsselblumenblüten)

  • Schmuckkörbchen (Cosmeablüten)

  • Sonnenblumen (Sonnenblumenblüten)

  • Stiefmütterchen (Stiefmütterchenblüten)

  • Stockrose / Stockmalve (Stockrosenblüten, Stockmalvenblüten)

  • Tagetes (Tagetesblüten)

  • Taglilien (Taglilienblüten), z.B. Gelbrote / Braunrote Taglilie

  • Veilchen (Veilchenblüten)

  • Vergissmeinnicht (Vergissmeinnicht-Blüten)

 

Zwei Ringelblumenblüten, botanischer Name Calendula officinalis, eine orange von schräg oben fotografiert und eine dunkelgelbe seitlich fotografiert
Bild: Ringelblumenblüten (Calendula officinalis) im Früh-Sommer (Ende Juni), eine Sommerblume und Körbchenblume

 

Hinweise zu den genannten Blumenarten:

 

Schlüsselblumen enthalten Saponine und können in größeren Mengen zu Magenbeschwerden und Übelkeit führen.

Von den Chrysanthemen gibt es auch giftige Arten. Für einen Blütensalat Verwendung finden hauptsächlich die essbaren Blüten der Herbst-Chrysantheme (Chrysanthemum indicum), einer beliebten Herbstblume.

 

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Gemüseblüten

Folgende Gemüse-Arten haben essbare Blüten:

 

  • Artischocke (Artischockenblüte)

  • Blumenkohl (Blumenkohlblüten)

  • Brokkoli (Brokkoliblüten)

  • Kapern-Blüten (Kapernblüten)

  • Kürbis (Kürbisblüten)

  • Romanesco (Romanescoblüten)

  • Zucchini-Blüten (Zucchiniblüten)

 

Violette Artischockenblüte, botanischer Name Cynara cardunculus subsp. scolymus, mit der Blütenform einer Körbchen-Blüte
Bild: Artischockenblüte (Cynara cardunculus subsp. scolymus, Syn.: Cynara scolymus), eine Körbchenblume *

 

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Kräuterblüten

Folgende Kräuter-Arten haben essbare Blüten:

 

  • Bärlauch (Bärlauchblüten)

  • Borretsch (Borretschblüten)

  • Brunnenkresse (Brunnenkresseblüten)

  • Goldnessel (Goldnesselblüten)

  • Jasmin (Jasminblüten)

  • Kapuzinerkresse (Kapuzinerkresse-Blüten), Dauerblüher und Kletterpflanze

  • Wiesen-Klee / Rotklee (Kleeblüten, Rotkleeblüten)

  • Koriander (Korianderblüten)

  • Löwenzahn (Löwenzahnblüten)

  • Mädesüß (Mädesüßblüten)

  • Malven (Malvenblüten)

  • Salbei (Salbeiblüten)

  • Schafgarbe (Schafgarbenblüten)

  • Schnittlauch (Schnittlauchblüten)

  • Taubnessel (Taubnesselblüten)

  • Thymian (Thymianblüten)

 

Violette Schnittlauch-Blüten, botanischer Name Allium schoenoprasum
Bild: Schnittlauchblüten (Allium schoenoprasum) mit Blumenzwiebel) *

 

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Sträucherblüten

Folgende Sträucher-Arten haben essbare Blüten:

 

  • Erika (Erikablüten)

  • Holunder (Holunderblüten)

  • Lavendel (Lavendelblüten)

  • Rosen (Rosen-Blüten, essbare Rosenblätter)

 

Hinweise:

 

Die Blüten von Holunder, Echtem Jasmin, Lavendel, Ringelblume, Salbei und Schlüsselblume eignen sich auch für die Zubereitung von einem Blütentee.

Seit Jahrhunderten werden in der italienischen, französischen und spanischen Küche Zucchiniblüten und Lavendelblüten als essbare Blüten zubereitet.

 

Blass-violette Lavendelblüten der Sorte Essence Purple, botanischer Name Lavandula angustifolia
Bild: Lavendel-Blüten (Lavandula angustifolia 'Essence Purple') *

 

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Hinweise zur Giftigkeit und zum Anbau

Wie bei allen essbaren Pflanzen sollte bei der Zubereitung von einem Blütensalat darauf geachtet werden, dass die in der Küche verwendeten Blüten vorher nicht mit Schadstoffen in Berührung kamen.

Besonders Blumen aus dem Zierpflanzenbau, die man in einem konventionellen Blumenladen kaufen kann, sind meistens nicht für einen Blumensalat geeignet.

Denn nicht als Bioblumen zertifizierte Schnittblumen werden beim Anbau stark mit Kunstdünger gedüngt oder mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelt.

Eine größere Sicherheit gegen die Verunreinigung von essbaren Blüten durch Herbizide und Pestizide bieten deshalb selbst gezogene Blütenpflanzen im Garten.

Hierfür kann man Saatgut und Samen beim Pflanzen-Versand oder in der Gärtnerei und im Gartencenter kaufen.

Zudem kann man essbare Blüten mittlerweile auch getrocknet beim spezialisierten Internet-Shop bestellen (z.B. Essbare Landschaften).

Wer essbare Blumen- und Kräuter-Blüten auf dem Balkon oder Fensterbrett selbst ziehen möchte, der sollte idealerweise ungedüngte Blumenerde und ungebeiztes Saat- oder Pflanzgut aus biologischem Anbau kaufen.

 

Geöffnete gelbe Kapuzinerkressenblüte, botanischer Name Tropaeolum majus, in Form einer Rachenblume
Bild: Kapuzinerkressen-Blüte (Tropaeolum majus) im Juni, Dauerblüher, Rachenblume und Arzneipflanze *

 

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Tipps zum Sammeln

Wer essbare Blüten in freier Natur selbst sammeln möchte, der sollte beachten, dass die Blütenpflanzen nicht an vielbefahrenen Strassen wachsen, wo sie einer größeren Feinstaub- und Schadstoffbelastung ausgesetzt sind.

Außerdem sollte man sich mit den für einen Blumensalat oder Blütensalat verwendeten Wildpflanzen sehr gut auskennen.

Denn die Blüten zahlreicher Bäume, Blumen, Kräuter und Sträucher sind giftig (→ vgl. Giftbäume, Giftblumen, Giftkräuter und Giftsträucher).

Nicht zu vergessen, dass essbare Blüten auch von bedrohten oder seltenen Pflanzen stammen können, die unter Naturschutz stehen.

So darf z.B. die Schlüsselblume nicht in freier Natur gesammelt werden, sondern nur, wenn sie im eigenen Garten angebaut wird.

 

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Weitere Bilder und Detail-Fotos

Nachfolgend weitere Bilder von Pflanzen für Blütensalate mit Detail-Fotos der Blüten:

 

Ungeöffnete weiß gestreifte, dunkelgrüne oder lila farbene und geöffnete blass-ultramarin-blaue Borretschblüten, botanischer Name Borago officinalis
Bild: Geöffnete und ungeöffnete Borretsch-Blüten (Borago officinalis) im Früh-Sommer (Ende Juni) *

 

Weiße Korianderblüten, botanischer Name Coriandrum sativum, mit drei- bis fünfstrahligem, doppeldoldigem Blütenstand
Bild: Koriander-Blüten (Coriandrum sativum) mit drei- bis fünfstrahligem, doppeldoldigem Blütenstand im Juni *

 

Gelbe Löwenzahnblüte, botanischer Name Taraxacum sect. Ruderalia
Bild: Löwenzahnblüte (Taraxacum sect. Ruderalia) im Frühling (Ende Mai), ein Rasenunkraut und Dauerblüher *

 

Blau-violette Kornblumenblüte, botanischer Name Cyanus segetum oder Centaurea cyanus
Bild: Kornblumenblüte (Cyanus segetum, Syn.: Centaurea cyanus) im Frühsommer (Ende Juni), eine Dauerblüher-Frühjahrsblume und früher oft anzutreffende Pflanze in Getreide-Feldern *

 

Drei blühende Gelbrote bzw. Braunrote Taglilien, botanischer Name Hemerocallis fulva, mit zwei noch nicht geöffneten Blüten
Bild: Braunrote / Gelbrote Taglilie (Hemerocallis fulva) im Sommer (Anfang Juli), eine Sommerblume

 

Violette Blüte von einem Heilsalbei oder Echtem Salbei, botanischer Name Salvia officinalis
Bild: Echte-Salbei/Heilsalbei-Blüte (Salvia officinalis) im Früh-Sommer (Ende Juni), eine Lippenblume *

 

Orange Tagetesblüte, botanischer Name Tagetes erecta, in einem Blumenbeet
Bild: Aufrechte Studentenblume (Tagetes erecta) im Herbst (Mitte Oktober)

 

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[1] Bei empfindlichen Menschen kann das längere Berühren von Margeriten zu einer Kontaktdermatitis bzw. zu allergischen Hautausschlägen führen.