Inhaltsverzeichnis
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Definition, Eigenschaften, Merkmale
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Arten, Sorten, Beispiele
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Verwendung von Pseudogetreide
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Nutzung als Lebensmittel und Futtermittel
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Getreidegräser als Nahrungsergänzung
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Bedeutung von Gluten für Allergiker
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Verarbeitung in Getreidemühlen
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Weitere Bilder und Detail-Fotos
Definition, Eigenschaften, Merkmale
Was ist Getreide bzw. Korn ? Getreide-Pflanzen sind in diesem Lexikon spezielle Züchtungen von Süßgräsern (botanisch: Poaceae) mit Körnerfrüchten.
Getreide (englisch: cereals, corn, crop) gehört in der Botanik zur Klasse der Bedecktsamer (Blütenpflanzen) innerhalb der Samenpflanzen.
Dazu gehören auch die Laubbäume, Hülsenfrüchte und Nachtschattengewächse, bei denen die Samenanlage von einem Fruchtknoten eingeschlossen ist.
Im Sprachgebrauch sind mit den Ausdrücken "Getreide" und "Korn" einerseits die vollständigen Pflanzen auf landwirtschaftlichen Ackerflächen (z.B. "Getreideanbau", "Korn anbauen") gemeint.
Andererseits sind mit den Begriffen "Getreide" und "Korn" auch die aus den Ähren gewonnenen Getreidekörner gemeint.
Wie wachsen Getreidepflanzen? Nach der Aussaat der Samenkörner auf dem Feld werden diese mit Erde bedeckt, damit sie nicht austrocknen und von Vögeln gefressen werden können.
Aus dem Samenkorn bildet sich dann ein Keimling, aus dem ein Halm entsteht, an dem die Ähren mit den Getreidekörnern wachsen.
Nach der Getreideernte werden die Getreide-Ähren zunächst gedroschen. In einem weiteren Schritt werden dann aus der Spreu die Weizenkörner gewonnen.
Dem folgend bezeichnet auch die Redensart "Die Spreu vom Weizen trennen" jegliche Vorgehensweise, bei der Wertvolles von weniger Wertvollem bzw. das Gute vom Schlechten getrennt wird.
In der Römischen Mythologie war Flora die Göttin der Getreide-Blüten und Blumen (vgl. auch Woher kommt der Name Flora ?).
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Arten, Sorten, Beispiele
Die folgende Liste zeigt typische Korn- und Getreidearten in Deutschland, Österreich und der Schweiz wie zum Beispiel
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Dinkel (Triticum spelta)
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Einkorn (Triticum monococcum)
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Emmer (Triticum dicoccon)
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Gerste (Hordeum vulgare)
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Hafer (Avena sativa)
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Hartweizen (Triticum durum)
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Hirse (Panicum miliaceum)
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Mais (Zea mays)
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Roggen (Secale cereale)
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Weichweizen (Triticum aestivum)
Hinweise zur Übersicht:
Umgangssprachlich werden die Getreidesorten Dinkel, Einkorn, Emmer, Hartweizen und Weichweizen auch als Weizen bezeichnet.
Von Winterweizen spricht man bei Aussaat im Herbst und von Sommerweizen bei Aussaat im Frühjahr.
Zu erwähnen sind auch Getreidesorten wie Grünkern, eine früh geerntete und getrocknete Dinkel-Form, die im Bauland, einer Gegend in Baden-Württemberg, angebaut wird.
Oder auch Kamut-Getreide, eine Hartweizen-Getreidesorte (Weizensorte Q-77), deren Anbau in Nordamerika und Südeuropa erfolgt.
Hafer findet nicht nur Verwendung als Nahrungsmittel in Form von Haferflocken, sondern auch als Heilpflanze, weil er mehr Eisen enthält als Spinatgemüse.
Der Weizen (Triticum) zählt nach Reis und Mais zu den am häufigsten angebauten Getreide-Arten auf der Welt.
Zu den ältesten Getreide-Pflanzen, die seit Tausenden von Jahren angebaut werden, zählt neben Gerste und Hirse auch der Weizen mit seinen Getreidesorten Einkorn und Emmer.
Gerste ist die am schnellsten wachsende Getreideart und Hirse ist die Getreideart mit dem höchsten Mineralien-Gehalt, deren Anbau seit einigen Jahren im Spreewald (Brandenburg) erfolgt.
Reis ist die weltweit am meisten verzehrte Getreideart mit dem zugleich geringsten Eiweißgehalt, dem höchsten Stärkegehalt und den höchsten Erträgen.
Hirse und Mais sind sog. glutenfreie Getreidearten, d.h. sie enthalten kein Klebeeiweiß, das bei Menschen mit Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) zu einer chronischen Entzündung der Dünndarmschleimhaut führen kann.
Ein Steckbrief zum Bestimmen und Erkennen der Getreidearten und -sorten folgt in Kürze.
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Pseudogetreide
Nach Definition von diesem Lexikon zählen zum Pseudogetreide Pflanzen, die Körner-Früchte ausbilden, welche
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optisch Getreide-Körnern ähneln,
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ähnlich wertvolle Inhaltsstoffe wie Getreide aufweisen (Eiweiß, Mineralien, Ballaststoffe, Aminosäuren)
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wie Getreide als Nahrungsmittel verwendet werden,
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kein Klebereiweiß enthalten, d.h. glutenfrei sind und
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nicht zu den Süssgräsern zählen.
Die nachfolgende Liste zeigt eine Übersicht exotischer Getreidearten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, von denen bis auf Reis und Wildreis alle zu den sogenannte Pseudogetreide-Arten zählen.
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Amarant/Amaranth (Amaranthus)
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Echter Buchweizen (Fagopyrum esculentum)
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Hanf/Speisehanf (Cannabis sativa)
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Quinoa (Chenopodium quinoa)
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Reis (Oryza sativa)
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Wasserreis/Wildreis (Zizania)
Amarant zählt wie die Zwiebeln zu den ältesten glutenfreien Nutzpflanzen der Menschen und soll bereits wie die Inkawurzel Yacon von den Völkern der Azteken, Inkas und Mayas angebaut worden sein.
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Nutzung als Lebensmittel und Futtermittel
Getreide-Körner gelten auf der ganze Welt als die wichtigsten Nahrungsmittel und Grundnahrungsmittel für Menschen und Tiere.
Ihr Anbau und ihre Nutzung erfolgt seit der Steinzeit/Jungsteinzeit (ca. 10.000 bis 6.000 v. Chr.) weniger in Gärten als in der systematischen Landwirtschaft.
Zu den Grundnahrungsmitteln für den Menschen zählen die Körner der Getreide-Arten Hafer, Hirse, Mais, Reis, Roggen und Weizen.
Der Hafer ist bzgl. Nährwert und Inhaltsstoffe eine der hochwertigsten Getreidearten für den Organismus. Er enthält wichtige freie Aminosäuren, ungesättigte Fette, viel Lezithin und Proteine.
Typische Getreideprodukte aus den Gras-Arten Gerste, Roggen und Weizen sind z.B. Brot, Vollkornbrot (Dinkelbrot, Roggenbrot) und Semmeln.
Ferner Nudeln (Dinkelnudeln, Weizennudeln), Sauerteig-Backmischungen für Backwaren und Getränke mit Alkohol wie Bier, Korn, Schnaps und Whisky.
Als Tier- und Viehfutter werden in der Landwirtschaft neben Hülsenfrüchtlern wie Lupinen, Luzernen oder Wicken in erster Linie die folgenden Gräser genutzt:
Gerste, Hafer, Mais und Triticale, eine Mischung aus Roggen und Weizen.
Diese Getreidearten enthalten viel Ballaststoffe, Eiweiß, Fette, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine.
Für das Züchten von Keimsprossen eignen sich die Getreide-Arten Gerste, Hafer, Hirse, Mais, Reis, Roggen und Weizen/Hartweizen.
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Getreidegräser als Nahrungsergänzung
Verschiedene junge Getreidegräser und -blätter finden Verwendung als Nahrungsergänzungmittel wie z.B. Dinkelgras, Gerstengras und Weizengras.
Denn die jungen Pflanzen-Triebe von Dinkel, Gerste oder Weizen weisen vor der Knotenbildung ihren höchsten Nährstoffgehalt auf.
Das junge Getreide wird auf unbelasteten Wiesen geerntet und als ausgepresster Saft oder getrocknet z.B. als Zutat von Grünen Smoothies verzehrt.
Getrocknete Getreidegräser gibt es in Form von Pulver, Presslingen oder Kapseln im Reformhaus oder Online-Fachhandel zu kaufen.
Für die Gesundheit von Nutzen sind diese Getreide-Nahrungsergänzungsmittel v.a. durch ihren großen Nährstoffgehalt.
Als Inhaltsstoffe zu nennen sind neben Mineralien und Vitaminen vor allem das Chlorophyll (Blattgrün), welches Pflanzen für die Photosynthese benötigen.
Die Verwendung von Chlorophyll als Nahrungsergänzungsmittel soll sich z.B. positiv auf die Blut-Reinigung, Verdauung oder Zellerneuerung auswirken sowie allgemein die Entgiftung der Körpers unterstützen.
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Bedeutung von Gluten für Allergiker
In den Samen vieler Getreidearten sind sog. Gluten enthalten. Dabei handelt es sich um Eiweiß-Gemische mit Eiweißbestandteilen wie Gliadin und Glutenin.
Getreide-Gluten bilden in Verbindung mit Wasser ein Klebereiweiß im Darm.
Bei empfindlichen Menschen wirken diese Klebereiweiße wie Allergene, die überempfindliche Reaktionen im Immunsystem auslösen.
Wenn der Darm z.B. Gliadin nicht abbaut, kann durch den Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln eine Zöliakie hervorgerufen werden, also eine chronische Entzündung der Darmschleimhaut.
Bei einer vorliegenden Gluten-Allergie sollte deshalb nur glutenfreies Getreide wie Amaranth, Buchweizen, Hirse, Mais, Quinoa und Reis verzehrt werden.
Darüber hinaus kann auch auf glutenfreie, stärkehaltige Pflanzen wie Bananen, Esskastanien, Kartoffeln, Maniok, Sojaprodukte, Sago (Perlsago), Süßkartoffeln oder Taro zurückgegriffen werden.
Glutenhaltige Getreide sind Dinkel, Gerste, Hafer, Roggen und Weizen mit den Getreidesorten Einkorn und Emmer, wobei Gerste und Hafer weniger Gluten enthalten.
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Allergiker, die nicht nur auf Gluten, sondern auch auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln reagieren, können zudem Bio-Getreide-Produkte kaufen (z.B. im Reformhaus, Naturkost-Supermarkt oder in der Bio-Bäckerei).
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Verarbeitung in Getreidemühlen
Die Verarbeitung der Körner von Getreidesorten wie Dinkel, Roggen oder Weizen zu Mehl erfolgt in einer Getreidemüllerei oder im privaten Haushalt mit einer Getreidemühle.
Außerdem eignet sich zum Getreide-Schroten für einen kleineren Frischkornbrei auch eine elektrische oder mechanische Kaffeemühle.
Vor dem Getreide-Mahlen müssen die Getreidekörner gründlich gereinigt werden, um sicherzustellen, dass sich keine Schädlinge, Schimmelpilze oder Unkraut-Samen (z.B. Taumel-Lolch) mehr im Getreide befinden.
Die Begriffe "mahlen" oder "schroten" von Getreide werden im Sprachgebrauch gleichbedeutend verwendet.
Gemeint sind mit beiden Begriffen mechanische Methoden zum Aufbrechen der Saat der Getreidearten.
Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt. Er setzt seine Felder und Wiesen instand.
Er pflüget den Boden, er egget und sät und rührt seine Hände frühmorgens und spät.
Die Bäuerin, die Mägde, sie dürfen nicht ruh'n. Sie haben im Haus und im Garten zu tun.
Sie graben und rechen und singen ein Lied und freu'n sich, wenn alles schön grünet und blüht.
So geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei. Dann erntet der Bauer das duftende Heu.
Er mäht das Getreide, dann drischt er es aus. Im Winter da gibt es manch herrlichen Schmaus.
(Deutsches Volkslied aus Nordmähren im heutigen Tschechien)
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Weitere Bilder und Detail-Fotos
Nachfolgend weitere Bilder von typischen Getreide-Pflanzen in freier Natur und Detail-Fotos:
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