Inhaltsverzeichnis
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Definition, Eigenschaften, Merkmale
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Arten, Sorten, Beispiele
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Einheimisch
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Exotisch
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Kleinwüchsig
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Verwendung als Rohstoff, Holz und Nutzholz
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Forstpflanzen in der Forstwirtschaft
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Nutzung in Medizin und Naturheilkunde
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Nadeln, Wurzeln und Rinde im Vergleich
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Botanische Namensvetter / Namensbedeutung
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Unterschiede von Tannenzapfen, Kiefernzapfen, Fichtenzapfen
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Baumsymbol, Mythologie, Heraldik
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Tipps zum Pflanzen und Schneiden
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Düngen, Pflege, Krankheiten
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Bedeutung als Bioindikator im Wald
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Rekorde und Superlative
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Adventskranz und Christbaum an Weihnachten
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Vorkommen / Verbreitung in D, AT, und CH
Definition, Eigenschaften, Merkmale
Was ist ein Tannenbaum ? In der Botanik zählt die Pflanzengattung der Tannen (botanisch: Abies) zur Pflanzen-Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) in der Ordnung der Koniferen (Coniferales, Pinales).
Der immergrüne Nadelbaum hat sein natürliches Vorkommen in der nördlichen, gemäßigten Hemisphäre und weltweit gibt es 46 Arten.1
Tannen sind nach Fichten- und Kiefernbäumen die häufigsten und arten-reichsten Nadelbäume in Europa.
Tannen-Bäume (englisch: firs, fir trees) zählen zu den mächtigsten, tiefwurzelnden Großbäumen mit einer Wuchshöhe von bis zu 60 Metern.
Verschiedene Tannen-Arten und -Sorten können ein Alter von bis zu 600 Jahren erreichen und werden damit doppelt so alt wie Buchen oder Fichten.
Exkurs: Abgeleitet von der kegelförmigen Wuchsform der meisten Tannen gibt es in der Konzernrechnungslegung den Begriff "Tannenbaumprinzip".
Danach hat auf jeder Stufe des Konzerns von oben bis unten ein Teilkonzernabschluss zu erfolgen.
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Arten, Sorten, Beispiele
Die folgende Liste zeigt ein Übersicht von einheimischen, exotischen und kleinwüchsigen Tannen-Arten, die man als Setzlinge in den meisten Baumschulen kaufen kann.
Einheimisch
In Deutschland, Österreich und der Schweiz hat nur eine heimische Tannenart eine natürliche Verbreitung:
Über den deutschsprachigen Raum hinaus hat die Weißtanne noch in Mitteleuropa, Südeuropa und Westeuropa ein natürliches Vorkommen.
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Exotisch
Die folgende Übersicht zeigt exotische Tannen-Arten, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht heimisch sind:
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Balsamtanne (Abies balsamea)
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Blautanne (Abies procera 'Glauca'): auch Blaue Edeltanne
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Koloradotanne (Abies concolor): auch Grautanne
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Koreatanne (Abies koreana)
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Küstentanne (Abies grandis): auch Riesentanne
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Nordmanntanne (Abies nordmanniana)
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Spanische Tanne (Abies pinsapo)
Die Blautanne ist eine Zucht-Sorte für den Garten von der Edel-Tanne (Abies procera, Syn.: Abies nobilis), die auch Nobilistanne oder Silbertanne genannt wird.
Das ursprüngliche Vorkommen dieser Tannenbäume liegt je nach Art in Osteuropa (Georgien, Kaukasus, Russland), Korea, Nordamerika, Spanien, Marokko und Vorderasien (Aserbaidschan, Türkei).
Die Balsamtanne und Koreatanne wachsen als mittelgroße Bäume, die Koreatanne kann je nach Standort-Bedingungen auch als Kleinbaum wachsen.
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Kleinwüchsig
Von den genannten exotischen Tannenbäumen gibt es spezielle Züchtungen, die im Garten als kleine Tannen (Zwergtannen) gepflanzt werden können:
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Spanische Zwerg-Tanne (Abies pinsapo 'Glauca Compacta', 'Horstmann' oder 'Fastigiata')
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Koreanische Zwerg-Tanne (Abies koreana 'Silberlocke')
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Niedrige Zwerg-Balsamtanne (Abies balsamea 'Nana')
Von diesen kleinwüchsigen Tannen eignen sich die Spanische Zwergtanne und die Niedrige Zwerg-Balsamtanne als Kübelpflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse.
Eine Beschreibung, Bilder und ein Steckbrief mit Eigenschaften zum Bestimmen der genannten Tannenbäume folgt in Kürze.
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Verwendung als Rohstoff, Holz und Nutzholz
Das relativ weiche, biegsame und harzfreie Tannenholz zählt mit einer Darrdichte (= Rohdichte im absolut getrockneten Zustand) von 410 kg pro Kubikmeter zum Weichholz.
Das Holz von Tannen kann leicht verarbeitet werden und läßt sich auch gut bemalen, spalten oder verleimen.
Wie der Birnbaum, die Buche, die Fichte und die Linde zählt die Tanne zu den Reifholzbäumen, d.h. ihr Holz bildet keinen Farbkern aus und das helle Kernholz und Splintholz sind farblich nicht unterscheidbar.
Tannenholz verfügt über die gleich große Tragfähigkeit wie Kiefernholz und Eichenholz und kommt deshalb in Frage als Bauholz und Konstruktionsholz für Häuser und Dächer.
Außerdem eignet sich Tannen-Holz für Fußböden und Dielen, Tischplatten, Möbel, Fenster, Türen, Dachschindeln für Holzhäuser, den Innenausbau oder als Resonanzholz für Musikinstrumente wie z.B. Geigen oder Orgeln.
Speziell für Holz-Bauten im Wasser ist Tannenholz von Bedeutung, weil es unter Wasser sehr beständig ist.
Auch für die Herstellung von Papier bzw. Zellstoff oder für Obst- und Gemüsekisten eignet sich das geruchlose Holz der Tanne, wobei in erster Linie das Holz der Weiß-Tanne zum Einsatz kommt.
Nicht zu vergessen, dass Tannenholz im Vergleich zu anderen Holzarten besonders beständig ist gegenüber Alkalien und Säuren, weshalb es auch im Sauna-Bau und für chemische Behälter verwendet wird.
Direkter Witterung ausgesetzt verliert das Holz der Tanne allerdings sehr schnell seine Beständigkeit und muß deshalb gut mit Holzschutzmittel imprägniert werden.
Als Brennholz weist Tannen-Holz einen eher niedrigen Brennwert von 1.400 - 1.500 kw/h auf und ist wegen seiner Neigung zum Funkenflug nur für geschlossene Öfen geeignet.
Dort wird es wegen seiner leicht entzündbaren Eigenschaften als Anheiz-Holz verwendet.
Tannenholz und Fichtenholz unterscheiden sich äußerlich kaum bis auf die feinen Harzkanäle, die bei der Fichte nur mit Vergrößerungsglas erkennbar sind.
Der sog. "Kanadabalsam" der Kanadischen Balsam-Tanne weist ähnliche Lichtbrechungs-Eigenschaften auf wie Glas.
Er wird deshalb zum Kitten von Linsen in der Mikroskopie und Optik oder auch zum Reparieren von Kratzern in Glasplatten und Glasscheiben verwendet.
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Forstpflanzen in der Forstwirtschaft
Weltweit zählen Tannenbäume (wie auch die Fichtenarten und Kiefernarten) zu den wichtigsten Forstpflanzen in der Forstwirtschaft.
Denn sie wachsen schnell und gerade ohne große Ansprüche an Nährstoffe und Feuchtigkeit bzw. Wasser an ihrem Standort.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist dabei die Weisstanne ein häufig anzutreffender Wald- und Forstbaum, der sich sowohl für feuchte Böden eignet, als auch mit trockenen Standorten zurechtkommt.
Als tiefwurzelnder Baum frischt die Weiss-Tanne außerdem den Nährstoffkreislauf im Waldboden auf.
In Kombination mit der Buche (Fagus sylvatica) eignet sie sich ferner ideal als Forstpflanze für einen Mischwald:
Denn Weisstannen haben einen geringen Lichtbedarf und zählen zu den sog. Lichtbaumarten, die gut im Schatten anderer Bäume wachsen und existieren können.
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Nutzung in Medizin und Naturheilkunde
Tannenspitzen sowie Nadeln und Harz der Tanne enthalten z.B. ätherischen Öle, Vitamine und Enzyme, die traditionell in der Volksmedizin und als Arzneipflanzen Verwendung finden.
Sei es für Mittel gegen Erkältung, Husten, Rheumatismus, Verschleimung oder allgemein zur Stärkung der Lunge.
Als Heilpflanzen sollten Tannen allerdings nicht bei Krankheiten wie Asthma oder Keuchhusten verwendet werden, weil sie unter Umständen die Symptome verstärken können.
In der Aromatherapie wird die Tanne als Duftpflanze verwendet wegen ihrer anregenden, kräftigenden und desinfizierenden Wirkung.
Beispielsweise wird aus den Nadeln der Weiß-Tanne ein ätherisches Öl gewonnen, das in der Naturheilkunde als gängiges Mittel gegen Bronchitis, Hexenschuss oder Ischias-Schmerzen genutzt wird.
Aus Tannentrieben, die reich an Vitamin C sind, kann ein Sirup gegen Erkältung (Husten, Schnupfen) und Heiserkeit zubereitet werden.
Das nach Zitrone duftende Tannenharz der Weiß-Tanne wurde früher als "Elsässer Terpentin" oder "Straßburger Terpentin" für Salben gegen Rheuma, Quetschungen oder Verstauchungen verwendet.
Außerdem werden die ätherischen Öle der Tannen-Nadeln und -Zweige mit ihrem harzig-waldigen Aroma als Aufguß in der Sauna verwendet.
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Nadeln, Wurzeln und Rinde im Vergleich
Unter allen Nadelbäumen werden die einzeln an den Zweigen stehenden Nadeln von Tannen (und der Serbischen Fichte) mit einer Lebenszeit von ca. 10 Jahren am ältesten.
Im Unterschied zu Fichtennadeln und Kiefernnadeln sind Tannennadeln nicht spitz, sondern flach geformt.
Aufgrund dieses Merkmals besagt ein einfacher Merksatz zum Vergleich von Tannennadeln und Fichtennadeln: "Fichte sticht - Tanne nicht".
Tannen bilden mit Ausnahme der Purpur-Tanne (Abies amabilis) als tiefwurzelnder Bäume sehr tiefe Pfahlwurzeln aus.
Als Tiefwurzler sind sie wie die Eiche und Kiefer (sowie der Esche mit Abstrichen) bei starken Stürmen deutlich standfester an ihrem Standort im Unterschied zu Flachwurzlern wie der Fichte oder der Douglasie.
Die Rinde der Tanne ist im Vergleich zu anderen Nadelbäumen auffallend hell, bei jungen Tannen sehr glatt und im Alter eher rauh-schuppig mit Harzblasen.
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Botanische Namensvetter / Namensbedeutung
Die Gemeine Fichte (Picea abies) wird wegen ihrer rötlich-braunen Rinde auch Rot-Tanne genannt, weil in früheren Zeiten noch nicht zwischen Fichten und Tannen unterschieden wurde, nachdem die beiden Nadelbäume viele gemeinsame Eigenschaften aufweisen.
Die Rottanne gehört jedoch wie auch die australische Zimmer-Tanne (Araucaria heterophylla), die Kanadische Hemlock-Tanne (Tsuga canadensis) oder die Chilenische Schmuck-Tanne (Araucaria araucana) in der Botanik nicht zur Pflanzen-Gattung der Tannen.
Gleiches gilt für die Namensbedeutung der Serbischen Fichte (Picea omorika), die man in Baumschulen und im Pflanzen-Handel bisweilen unter dem Namen "Serbische Tanne" kaufen kann.
Ähnlich verhält es sich auch mit der Namensgebung beim deutschen Naturschutzgebiet "Dicke Tannen" in Hohegeiß bei Braunlage (Landkreis Goslar, Niedersachsen).
Denn in dem geschützten Gebiet stehen keine Tannen, sondern über 300 Jahre alte Fichten (Rottannen) mit einem Stammdurchmesser von bis zu 1,8 Metern und einer Wuchshöhe von über 50 Metern.
Der zur Pflanzen-Familie der Bärlappgewächse gehörende Tannen-Bärlapp (Huperzia selago) verdankt seinen Namen seinen nadelförmigen Blättern, die wie bei der Tanne spiralig an den Ästen stehen.
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Unterschiede von Tannenzapfen, Kiefernzapfen, Fichtenzapfen
Die Tanne zählt zu den einhäusigen, windblütigen Samenpflanzen, d.h. an jedem Baum befinden sich sowohl männliche als auch weibliche Tannen-Zapfen und die Vermehrung erfolgt durch Windbestäubung.
Im Unterschied zur Douglasien-, Fichten- oder Kiefernzapfen wachsen Tannenzapfen nicht hängend, sondern aufrecht und fallen nicht als Ganzes vom Baum.
Vielmehr blättern nach der Samen-Reife nur die Schuppen einzeln ab und die Spindel der Zapfen bleibt (z.T. jahrelang) auf dem Baum.
Die Zapfen der Tanne zerfallen im Unterschied zu anderen Nadelbäumen also bereits am Baum und nicht erst am Boden.
Aus diesem Grund können im Wald auch keine Tannen-Zapfen gesammelt werden. Gemeinhin sind am Waldboden Fichtenzapfen zu finden.
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Baumsymbol, Mythologie, Heraldik
Die Tannenzapfen gelten in der Baumsymbolik wie auch die Zapfen von Kiefern oder Pinien als Symbol für Fruchtbarkeit.
Wegen ihrer immergrünen Zweige genoss die Tanne allgemein bei den Germanen die Symbolik von Fruchtbarkeit, ewiger Lebenskraft, Stärke und Wachstum.
Nach Hildegard von Bingen (ca. 1098 - 1179), einer Pionierin der Heilkräuter-/Naturheilkunde im Mittelalter, soll die Tanne auch vor bösen Geister schützen.
In der Mythologie nicht-christlicher Naturreligionen (Heidentum) sollen Tannenzweige außerdem den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit symbolisiert haben.
Nachdem in früheren Zeiten kaum ein Unterschied zwischen Fichten und Tannen vorgenommen wurde, teilt sich die Tanne ihre Mythologie weitgehend mit der Fichte.
"Schatzhauser im grünen Tannenwald, bist schon viel hundert Jahre alt,
Dein ist all Land, wo Tannen stehn, lässt dich nur Sonntagskinder sehn".
(Zauberspruch von Peter Munk gegen seine Kontrahenten im Schwarzwald, den Holländer-Michel
und das Glasmännchen, im Märchen "Das kalte Herz" von Wilhelm Hauff, 1802 - 1827)
In der Heraldik geniesst die Tanne von jeher die Symbolik von Beständigkeit und Treue, wodurch sich auch ihr häufiges Vorkommen in mehreren Gemeinde- und Städte-Wappen erklärt (z.B. Deutschland, Finnland, Frankreich, Tschechien, Schweiz).
Bei den Kelten waren Tannen als Baumsymbol von jeher als ein Sinnbild und Symbol für Größe, Schönheit, Stärke, Weisheit und Würde.
Im Christentum ist die Tanne als Weihnachtsbaum etwa seit dem 19. Jahrhundert eine weit verbreitete Symbolik für die Schönheit des ewigen Lebens, die sie mit Jesus Christus gemeinsam hat.
Denn auch im härtesten, kältesten Winter, wenn alles in der Natur abstirbt, verliert der Tannenbaum nicht seine grünen Zweige und Farbe.
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Tipps zum Pflanzen und Schneiden
Wo wachsen Tannen? Alle Tannenarten bevorzugen im Alter einen relativ sonnigen Standort mit feuchtem und nährstoffreichem Boden sowie ein niederschlagsreiches Klima und sollten nicht an trockenen Standorten gepflanzt werden.
Im Unterschied zu anderen Nadelbaum-Arten zählt die Tanne zu den Schattenbaumarten, d.h. sie ist auch sehr schattentolerant und man kann sie im Garten auch im Schatten größerer Bäume pflanzen.
Als günstiger Zeitpunkt zum Pflanzen von Tannen empfehlen sich Tage ohne Frost zwischen Herbst-Anfang und Frühlingsanfang, so lange der Boden noch nicht gefroren ist.
Durch Schneiden werden Tannenbäume zu Verzweigung angeregt, allerdings treiben sie nach dem Kürzen nur an den Enden der Zweige aus.
Erfolgt das Beschneiden der Tannen tiefer, dann treiben die Bäume nicht mehr aus und ein einmal geschnittenes Loch in der Form bleibt bestehen, was sich unvorteilhaft auf den Sichtschutz im Garten auswirken kann.
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Düngen, Pflege, Krankheiten
Weil Tannen ein feuchtes Klima benötigen, dann könnte die Ursache dafür, dass eine Tanne ihre Nadeln verliert, z.B. eine Trockenperiode im Sommer mit wenig Niederschlägen oder auch ein trockener Winter sein.
Als erste Pflege-Maßnahme sollte man dann den Tannenbaum giessen und regelmäßig für ausreichend Wasser sorgen. Allerdings erholen sich dann erst die neuen Triebe der Tannenbäume.
Sollte das Giessen nicht zum Erfolg führen, kann auch ein Nährstoffmangel oder ein Befall durch Schädlinge die Ursache für den Nadelverlust der Tannenbäume sein, was meistens auch mit einer Verfärbung der Nadeln einhergeht.
Wenn die Nadeln einer Tanne braun oder gelb werden, lohnt es sich daher, den Tannenbaum auf Insekten-Larven, Läuse, Käfer, Milben, Motten oder Pilze zu untersuchen.
Im Gartencenter gibt es sowohl Düngemittel (z.B. Bittersalz) als auch Pflanzenschutzmittel für die erkrankten Tannen zu kaufen.
Liegen kein Befall durch Schädlinge oder Pilz-Krankheiten vor, können braune Nadeln an Tannen auch durch Düngen mit Bittersalz oder speziellem Tannendünger mit Magnesium verhindert und ggf. geheilt werden.
Das Düngen der Tannenbäume sollte im Frühjahr nicht vor dem ersten Giessen oder Niederschlag erfolgen.
Allgemein sind nicht-einheimische Tannenarten wie die Blautanne empfindlicher als heimische. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich vor dem Kauf exotischer Tannen-Arten genau über die Klima- und Standort-Bedingungen der Pflanze zu informieren.
Denn was ist ärgerlicher in der Gartengestaltung, als wenn man nach einigen Jahren eine exotische Tanne fällen muß, die aufgrund falscher Standort-Bedingungen krank geworden ist und bis dahin schon eine gewisse Baumgröße erreicht hat ?
Dann fängt man an dieser Stelle im Garten wieder von vorne an und muss einen neuen Baum pflanzen.
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Bedeutung als Bioindikator im Wald
Tannen zählen zu den am stärksten geschädigten Baumarten in deutschen Wäldern. Speziell die Weiß-Tanne reagiert sehr empfindlich auf sauren Regen und Schadstoffe in der Luft (speziell Schwefeldioxid).
Weißtannen haben aus diesem Grund eine große Bedeutung als Bioindikator zur Messung von Umweltverschmutzung.
Wegen der durch den Menschen in die Natur eingebrachten Luftschadstoffe stehen Weiß-Tannen in mehreren Bundesländern in Deutschland auf der sog. Roten Liste bedrohter Pflanzen.
Durch das Tannensterben wurde Anfang der 80er Jahre auch die Diskussion um das Waldsterben angeregt.
Allerdings war bereits durch die hohen Schwefeldioxidemissionen der Industrie zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Tannensterben in einigen Teilen von Deutschland (z.B. Sachsen) ein ernsthaftes Problem.
Im Wald sind Tannen ferner ein guter Indikator für die Vielfalt von Pflanzen. So bevorzugen Rehe neben den Trieben von Tannen, ihrer liebsten Nadelbaum-Art, auch eine ganze Reihe von anderen Pflanzen, die sie als reine Pflanzen-Fresser für ihren Nährstoffhaushalt benötigen.
Zu nennen sind Dornensträucher und Wildsträucher (z.B. Hartriegel, Haselnuss, Schlehdorn, Schneeball, Weide, Weißdorn), Gräser, Unkräuter, Wildkräuter, Wildblumen (z.B. Brennesseln, Rotklee, Brombeerblätter, Löwenzahn, Spitzwegerich), Waldbeeren oder Farne (z.B. Dornfarn, Frauenfarn).
Weisen junge Tannen einen sehr starken Verbiss durch Rehe auf, ist das ein Beleg dafür, dass vor Ort andere nährstoffreiche Pflanzen fehlen.
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Rekorde und Superlative
Zu den Riesentannen, höchsten und größten Tannen auf der Erde zählen Edeltannen (Abies procera, Syn.: Abies nobilis) und Küstentannen (Abies grandis).
Sie können eine Wuchshöhe von über 80 Meter erreichen; in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Wuchshöhe bis etwa 50 Meter.
Zu den besonders langsam wachsenden Bäumen zählen die Koreatanne, Nobilistanne und Nordmanntanne, die sich besonders als Christbäume eignet.
Zu den schnellwachsenden Baumarten zählen Kolorado-Tanne und Küsten-Tanne.
Hinweis:
Ob diese exotischen Nadelbäume schnell oder langsam wachsen, wird auch stets von den Licht-, Boden- und Witterungsverhältnissen an ihrem Standort beinflusst.
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Adventskranz und Christbaum an Weihnachten
Tannen sind vor Fichten und Föhren die am meisten verbreiteten Weihnachtsbäume in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Das gilt speziell für die in Plantagen angebauten Nobilis-Tannen und Nordmann-Tannen, die jedoch als Christbäume im Handel relativ teuer sind.
Ihr höherer Verkaufspreis und die größere Nachfrage nach ihnen im Vergleich zu Fichten hat mehrere Gründe:
Die Nadeln der beiden Tannenarten sind im Vergleich zu den Fichtenarten eher weich und stechen beim Schmücken des Weihnachtsbaumes nicht.
Darüber hinaus verfügen beide Tannenarten über sehr stabile Äste für schwere Weihnachtsdekoration wie z.B. Christbaumkugeln / Weihnachtskugeln aus Glas (vgl. → Glaskugeln), Äpfel, Kerzen, Weihnachtsfiguren, Nüsse oder Gebäck.
Sie behalten außerdem im Innenbereich relativ lang ihre Nadeln bis ins Neujahr. Gleiches gilt auch für ihre Tannenzweige.
Aufgrund dieser Eigenschaften sind Nobilistanne und Normanntanne der typische Weihnachtsbaum im deutschsprachigen Raum.
Allerdings benötigen beide langsam wachsenden Tannenarten etwa 10 bis 15 Jahre Anbau-Zeit in Tannenplantagen.
Dadurch können sie später als Christbäume verwendet werden als schnellwüchsigere Fichten mit etwa 7 Jahren Wuchszeit.
Die selten zu findenden Tannen-Zapfen (vgl. oben) eignen sich nicht nur hervorragend zum Basteln für Kinder und als herbstliche Dekoration in der Adventszeit, sondern auch zum Binden von einem Türkranz und Adventskranz.
Seit dem 19. Jahrhundert gibt es in der evangelischen Kirche in Deutschland den Brauch, aus Tannenzweigen Adventskränze zu flechten:
Zurück geht dieser Brauch auf den deutschen Theologen, Sozialreformer und Begründer der Inneren Mission Johann Hinrich Wichern (1808 - 1881), der im Jahr 1839 im Betsaal des Rauhen Haus in Hamburg den ersten Adventskranz der Welt aufhängte.6
Anders als heute verbreitete Adventskränze schmückte Wichern seinen ersten Adventskranz mit vier weißen Kerzen als Symbol für die vier Adventssonntage.
Zwischen diese steckte er noch so viele rote Kerzen, dass die Gesamtzahl der Kerzen auf dem Adventskranz den Tagen vom ersten Adventssonntag bis zum Heiligen Abend entsprachen.
Die katholische Kirche in Deutschland übernahm diesen Brauch erst nach dem ersten Weltkrieg und hängte in Köln im Jahre 1925 ihren ersten Adventskranz auf.7
Von dort aus verbreitete sich der Adventskranz-Brauch auch in Österreich und der Schweiz.
Seit dem 19. Jahrhundert gibt es kaum Pflanzen, die so eng mit Weihnachten verbunden sind, wie Tannenbäume.
Das kommt auch zum Ausdruck durch Weihnachtsgedichte wie "Die Legende vom Tannenbaum" von Marx Möller und Weihnachtsgeschichten wie "Der Tannenbaum" von Hans Christian Andersen.
Ferner in Weihnachtsliedern wie dem in vielen Ländern bekannten "Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind Deine Blätter".
Als typische Weihnachts-Pflanzen zu nennen sind höchstens noch Äpfel, Weihnachtssterne oder Gewürzkräuter wie z.B. Gewürznelken für den weihnachtlichen Glühwein, Kräutertee oder Lebkuchen.
Seit einigen Jahren kann man auch künstliche Weihnachtsbäume im Handel kaufen, die echten Tannen täuschend ähnlich sind.
Die künstlichen Christbäume bieten den Vorteil, dass sie keine Nadeln verlieren, gleichbleibend schön bleiben und schwer entzündbar sind.
Außerdem sind künstliche Tannenbäume mehrjährig und damit eine günstige und umweltfreundliche Alternative zu echten, leuchtenden Tannenbäumen in der Weihnachtszeit.
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Vorkommen / Verbreitung in D, AT und CH
Tannen haben in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine unterschiedliche Verbreitung:
In Deutschland, wo der Wald-Anteil 32% der Landesfläche beträgt, hat die Weiß-Tanne (Abies alba) als einzige einheimische Tannenart ein Vorkommen von 1,7% in Deutschland`s Wäldern.2
Etwa die gleiche Häufigkeit haben Tannen in Österreich, wo der Wald-Anteil fast 50% der Landesfläche beträgt.3
Dort hat die Weiß-Tanne als einzige einheimische Tannenart ein Vorkommen von 2,4% in Österreich`s Wäldern.4
Eine wesentlich größere Häufigkeit hat die Tanne dagegen in der Schweiz, wo der Anteil der verschiedenen Waldtypen 31% der Landesfläche beträgt.5
Dort haben die einheimischen Weiß-Tannen eine Verbreitung von 14,8% in schweizer Wäldern.5
Damit zählen Tannen zusammen mit den fast drei Mal so häufigen Fichten (44,1%) zu den häufigsten Nadelbäumen in der Schweiz.5
In der Rangliste der häufigsten Bäume in der Schweiz nimmt die Tanne nach der Buche, mit 18,1% Wald-Anteil der häufgste Laubbaum, den dritten Platz ein.5
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