Welche Eschen (Eschenarten, Eschenbäume) gibt es?
 

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition und Merkmale
  2. Arten, Sorten, Beispiele
  3. Wuchshöhe
  4. Wuchsgeschwindigkeit
  5. Wissenswertes über Namensvetter
  6. Holz-Eigenschaften
  7. Eschenholz-Verwendung
  8. Kaminholz, Brennholz, Pellets
  9. Nutzung in Medizin und Naturheilkunde
  10. Eschenmanna (Mannit, Mannitol)
  11. Wirkung als Eschengeist-Tinktur
  12. Schädlinge und Krankheiten
  13. Was ist das Besondere beim Blatt-Abwurf/-Austrieb?
  14. Wie erkenne ich die Esche? Blätter, Blütenstand, Rinde
  15. Tipps zum Pflanzen
  16. Bedeutung in der Natur und Ökologie
  17. Baumsymbolik und Mythologie
  18. Weitere Bilder und Detail-Fotos

Definition und Merkmale

Was sind Eschen? In der Botanik zählt die Pflanzengattung der Eschen (botanisch: Fraxinus) zur Pflanzenfamilie der Ölbaumgewächse (Oleaceae).

Die weltweit etwa 65 Baum- und Strauch-Arten sind botanisch verwandt mit dem Olivenbaum und Sträuchern wie Flieder, Forsythie, Jasmin und Liguster.

Die Verbreitung der Esche liegt überwiegend auf der nördlichen Halbkugel, wo sie überwiegend in Nordamerika heimisch ist.

Die Eschen (englisch: ash trees) sind vorwiegend sommergrüne Laubbäume und kommen selten immergrün oder als Sträucher in freien Natur vor (→ vgl. exotische Beispiele¹).

Genau wie die Birke, Pappel und Weide gehören die meisten Eschen zu den schnellwachsenden Bäumen und können bis zu 300 Jahre alt werden.

Die Esche zählt zu den tiefwurzelnden Bäumen, allerdings ohne dominante Hauptwurzel oder Pfahlwurzel:

In jungen Jahren weist der Baum eine eher herzförmige Wurzel auf, die sich mit zunehmenden Alter zu einem Senkerwurzelsystem entwickelt und breitwurzelnd bis zu 1,5 Meter in die Tiefe geht.

 

Freistehende Gewöhnliche Esche vor einem oberbayerischen Dorf
Bild: Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior) in Oberbayern *

 

Eschenbäume sind dreihäusig, d.h. auf einer Esche können rein weibliche Blüten, rein männliche Blüten oder Zwitterblüten vorkommen, die mit Windbestäubung befruchtet werden.

 

 

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Arten, Sorten, Beispiele

Welche Eschen (Eschenbäume) gibt es? In Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen nach folgender Liste hauptsächlich folgende drei Eschenarten vor:

 

 

Hinweise zur Übersicht:

 

Wo gibt es Eschen? Aus der großen Pflanzen-Familie der Ölbaumgewächse sind in Europa nur die drei genannten Eschenarten und der Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare) einheimisch.

Allerdings hat die Mannaesche nur in der Schweiz und in Österreich einen natürlichen Ursprung. In Deutschland kam sie nicht natürlich vor und ist eine eingebürgerte Pflanzenart bzw. ein sog. Neophyt:

Seitdem ist die Manna-Esche selten in Deutschland in wärmeren Weinanbaugebieten von Unterfranken und Baden-Württemberg zu finden.

Alle drei einheimischen Eschenbäume sind frosthart und haben ab dem Spätsommer einsamige Nuss-Früchte.

 

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Wuchshöhe

Wie groß werden Eschen? Gemeine Eschen erreichen eine Stammdicke bis zu einem Meter und eine Wuchshöhe von etwa 40 Metern.

Zusammen mit Amberbaum, Bergulme, Gingko, Ahornblättriger Platane, Silberpappel, Sommerlinde und Stieleiche zählt die Gemeine Esche somit zu den höchsten Laubbäumen in Europa.

Die Schmalblättrige Esche erreicht eine Wuchshöhe zwischen 20 und 30 Metern und gehört zusammen mit der Gemeinen Esche zu den Großbaum-Arten.

Die Manna-Esche wächst als mehrstämmiger Kleinbaum oder mittelgroßer Baum und erreicht eine Wuchshöhe zwischen 6 und 15 Metern.

 

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Wuchsgeschwindigkeit

Wie schnell wächst eine Esche? Gute Lichtverhältnisse vorausgesetzt, kann die schnellwachsende Gewöhnliche Esche in den ersten Jahren 80 bis 100 cm/Jahr wachsen.

Später beträgt ihre Wuchsgeschwindigkeit etwa 30 bis 40 cm/Jahr. Ihre ersten 20 Meter Wuchshöhe können Gewöhnliche Eschen bereits nach etwa 40 Jahren überschreiten.

Die Mannaesche weist eine Wuchsgeschwindigkeit von etwa 15 bis 20 cm/Jahr auf und die Schmalblättrige Esche eine Wuchsgeschwindigkeit von etwa 20 bis 25 cm/Jahr.

Beide Eschen sind also langsam wachsende Bäume. Ein Steckbrief der drei Eschenarten folgt in Kürze.

 

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Wissenswertes über Namensvetter

Unter den Bäumen gibt es einige Arten mit gleichem Namen wie die Esche, die botanisch nicht zur Gattung der Eschen zählen.

So verdankt die schnellwachsende Eberesche oder Vogelbeere (Sorbus aucuparia) ihren Namen dem Umstand, dass ihre Blätter denen der Esche sehr ähnlich sehen.

Der Laubbaum ist jedoch botanisch nicht mit den Eschen-Arten verwandt und zählt zu den Rosengewächsen.

Gleiches gilt für den Eschen-Ahorn (Acer negundo), der seine Namensherkunft ebenfalls der Ähnlichkeit seiner unpaarig gefiederten Blätter mit Eschenblättern verdankt.

Der ursprünglich aus Nordamerika stammende Eschenahorn ist ein sog. Neophyt, der im 17. Jahrhundert in Europa eingebürgert wurde.

Ein weiterer Namensvetter ist der in Australien und auf der Insel Tasmanien beheimatete Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans).

Der immergrüne Baum und höchste Laubbaum der Welt wird dort umgangssprachlich Berg-Esche (Mountain Ash) genannt.

Diese Bezeichnung wird wegen der großen Wuchsleistung und dem äußerst harten Holz verwendet, wie es auch Eschen aufweisen.

Der Riesen-Eukalyptus gehört botanisch jedoch zur Pflanzenfamilie der Myrtengewächse (Myrtaceae).

 

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Holz-Eigenschaften

Nach Buche und Eiche zählt der Eschenbaum zu den wichtigsten einheimischen Edel-Laubbäumen und Laub-Nutzhölzern.

Speziell das ringporige Holz der Gewöhnlichen Esche ist sehr robust, elastisch, zugfest, abbriebfest und bruchsicher.

Wegen dieser mechanischen Eigenschaften läßt sich Eschenholz besonders faserfrei drechseln, nageln, schrauben, verleimen, hobeln, spalten und sägen.

Die Oberfläche von Eschen-Holz kann einfach von Hand oder mit Maschinen bearbeitet werden, sei es durch beizen, dämpfen, polieren oder schleifen.

Im Innenbereich ist das Holz aller Eschen sehr widerstandsfähig gegen Laugen und Säuren.

Gegen Witterung, Pilze und Schädlinge ist es allerdings selbst nach dem Imprägnieren nicht beständig.

Aufgrund dieser Eigenschaften sind der Verwendung von Eschen-Holz im Außenbereich Grenzen gesetzt.

Wie bei der Buche läßt sich das Holz der elastischen Esche gedämpft sehr gut biegen (→  Begriffserklärung ²).

Ferner eignet sich Eschen-Holz wegen seiner hohen Biegefestigkeit und Elastizität sehr gut zum Dämpfen von Vibrationen aller Art.

Mit einer Darrdichte (= Rohdichte im absolut getrockneten Zustand) von etwa 690 kg pro Kubikmeter zählt Eschen-Holz zum sog. Hartholz.

Neben seiner lebhaften Musterung verfügt das Eschenholz über ein breites farbliches Spektrum:

In unbehandeltem Zustand reicht seine helle Farbe von blass-gelblich, blass-grau bis schwach rötlich.

Spätestens ab einem Alter von etwa 60 bis 70 Jahren ändert das helle Eschen-Holz seine Farbe:

Sie wechselt in braun bis dunkelbraun, wenn das Kernholz des Baumes verkernt.

Abhängig vom vorherrschenden Geschmack, kann dieser Braunkern zu einer Holzentwertung im Handel führen.

 

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Eschenholz-Verwendung

Wegen seiner hohen Biegefestigkeit bei Krafteinwirkung (Elastizität), Tragfähigkeit und Zugfestigkeit findet Eschenholz Verwendung bei der Herstellung von Turngeräten und Sportgeräten.

Wie das biegsame Holz von Birke, Buche oder Mahagoni-Baum wird auch das Eschenholz für Baseballschläger, Eishockeyschläger, Paddeln, Pinnen und Ruder für Kanus oder Ruderboote verwendet.

Nach Buchenholz ist Eschenholz außerdem die wichtigste Holzart zur Herstellung von Biegeformteilen.

Nicht zu vergessen, dass Holzschlitten wie der Grindelwalder Schlitten, Aroser Schlitten und Davoser Schlitten traditionell aus Eschenholz gefertigt werden. Dabei handelt es sich um drei weit verbreitete Rodelschlitten in der Schweiz.

 

Schanfigger oder Aroser Schlitten aus hellem Eschenholz
Bild: Aroser Schlitten aus dem Schanfigg-Tal in Graubünden (Schweiz), auch Schanfigger Schlitten

 

Eschenholz wird für Bretter, Holz-Kisten, Leitern, Leitersprossen, Masten, Paletten, Spazierstöcke, Werkzeuggriffe oder Werkzeugstiele verwendet (z.B. Beilstiele, Hammerstiele, Schaufelstiele, Hacken- und Rechenstiele).

In der Antike und im Mittelalter wurde Eschenholz aufgrund seiner hohen Bruchsicherheit und Elastizität für Waffen wie Armbrüste, Bögen, Jagdspiesse, Lanzen oder Speere verwendet.

Als Waffenbaum wurden Eschen deshalb in früheren Zeiten in der Nähe von Burgen gepflanzt.

Allgemein liefert die Esche wertvolles Tischlerholz für den Möbelbau (z.B. Betten, Schränke, Schreibtische, Tische, Wohnzimmertische) und Arbeitsplatten (z.B. Küchenarbeitsplatte).

Ferner als Furnierholz im Innenausbau für Decken- und Wandverkleidungen (Eschenfurnier) sowie für Geländer und Türen.

Das liegt an der hohen Abbriebfestigkeit, weshalb das Holz der Esche ideal für Bodenbelag ist, der unter starker mechanischer Beanspruchung steht wie Fußboden-Dielen, Treppenstufen und Fertigparkett/Parkett.

Auch als Gitarrenholz eignet sich die Esche und ihr Holz wird im Gitarrenbau für Gitarren verwendet, die einen langen Sustain aufweisen sollen, d.h. bei denen der erzeugte Ton lange ausschwingen soll.

Ferner werden einige Modelle der überwiegend in der Rockmusik eingesetzten E-Gitarren des US-Herstellers Fender mit einem massiven Korpus (englisch: Solidbody Guitars) aus Eschenholz hergestellt.

In früheren Zeiten diente das Eschenholz dem Bau von Autos, Flugzeugen, Holzski, Landmaschinen, Waggons und Wagen-Teile wie Deichseln, Felgen, Naben oder Speichen.

Auch die Deutsche Reichsbahn (1919 - 1945) verwendete früher das Holz der Esche wegen dessen robusten Eigenschaften für den Bau zahlreicher Modelle ihrer Waggons und Personenwagen sowie für deren Innenausstattung (z.B. Sitzbank-Latten und Wandverkleidungen).

 

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Brennholz, Kaminholz, Pellets

Eschen-Holz ist als Brennholz und Kaminholz gut geeignet, weil es schnell trocknet und mit 2100 kwh/rm einen gleich hohen Brennwert wie Buchenholz, Eichenholz und Robinienholz aufweist.

Wie Birkenholz und Buchenholz weist auch Eschenholz ein schönes Flammenbild auf und schlägt beim Verbrennen wenig Funken.

Wegen dieser Brenneigenschaften eignet sich Eschenholz sehr gut für offene Kamine und als Anzündholz (Anfeuerholz).

Allerdings stehen diesen Vorteilen auch Nachteile gegenüber:

Eschenholz hat wegen seiner hohen Darrdichte ein relativ hohes Gewicht und läßt sich zwar leicht sägen, doch sehr schwer spalten.

Deshalb ist im Vergleich zu Birkenholz das schwere und zähe Eschenholz als Brennholz für den Kamin weniger gut ungeeignet.

 

Brennendes Holz bzw. Holzscheite in einem Kamin
Bild: Brennendes Holz (Holzscheite) in einem Kamin als Beispiel für Brennholz und Kaminholz

 

Wegen des hohen Brennwerts eignet sich Eschen-Holz als → Holzpellets und Holzbriketts für einen Pelletsofen zum Heizen von Wohnhäusern.

Einen hohen Reinheitsgrad der Pellets vorausgesetzt, weist eine Pelletheizung zudem geringe CO2-Schadstoffwerte auf.

Eschen-Holz eignet sich ferner für Grill-Pellets für einen Barbecue-Pelletgrill (auch Pelletsmoker, Smoker oder in großer Ausführung Bullsmoker genannt).

Wie Nadelholz muss auch Eschenholz ausreichend getrocknet werden vor seiner Verwendung als Kaminholz, Brennholz und Pellets.

Wird Eschenholz mit einem Feuchtegrad über 20% verbrannt, bewirkt das eine größere Rauchentwicklung, höhere Schadstoffwerte und geringere Energiewerte.

Der höhere Wassergehalt in den Verbrennungsabgasen führt zu einer sog. Versottung des Kamins:

Eine Versottung kann entstehen, wenn Eschenholz zu wenig getrocknet wurde und/oder der Ofen bzw. Kamin zu wenig "ziehen", d.h. mit zu geringer Sauerstoffzufuhr betrieben werden.

Dadurch verbrennen Pellets, Kaminholz bzw. Brennholz unvollständig unter Bildung von Wasserdampf und bei zu geringen Temperaturen.

Der entstehende Wasserdampf enthält unverbrannte Holzbestanteile, die sich an den Wänden des Kamins niederschlagen und diese schädigen.

 

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Nutzung in Medizin und Naturheilkunde

Bereits in der griechischen Antike, im Mittelalter und in der Neuzeit war die Esche eine weit verbreitete Heilpflanze in der Medizin und Naturheilkunde.

Als Heilmittel fanden in der Antike z.B. Eschenblätter, Eschenblättersaft, Eschensamen und Eschenholz Anwendung:

So z.B. bei den griechischen Ärzten Hippokrates von Kos (ca. 460 - 370 v. Chr.) und Pedanios Dioskurides (ca. 40 - 90 n. Chr.).³

Im Mittelalter erwähnte die Benediktinerin und Kräuter-Gelehrte Hildegard von Bingen (ca. 1098 - 1179) den Eschenbaum in ihren Schriften als "Medizinbaum" und "Sinnbild der besonderen Einsicht":

Sie empfahl die Anwendung eines wassertreibenden Eschenblätter-Tee gegen Rheuma und Ödeme bzw. Wassersucht.³

Die Nutzung der Esche in der Neuzeit reicht vom Arzt Paracelsus (ca. 1494 - 1541) über den Botaniker und Arzt Hieronymus Bock (1498 - 1554) bis hin zum Arzt Christoph Wilhelm Hufeland (1762 - 1836).

Für die Zubereitung von Medizin fanden die Inhaltsstoffe von Blättern, Blättersaft, Früchte, Rinde oder Samen der Esche Verwendung.

Diese enthalten Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Mineralsalze, Triterpene (Betulin, Ursolsäure), Vitamine und Zucker (D-Mannitol).³

So verarbeitete man z.B. die gerbsäurehaltige Rinde der Gewöhnlichen Esche zu Pulver, Rindenbast, Tee-Sud, Tinktur oder Wundholz und nutzte deren Wirkung für Verbände:

Sei es zur Blutstillung, Wundheilung oder gegen Entzündungen, Ödeme und als Schutz vor Schlangenbissen bzw. Schlangengift.

Eschenrindentee wurde traditionell in der Medizin und Naturheilkunde zur Entwässerung und Fiebersenkung sowie gegen Rheuma und Schmerzen verabreicht.

Zur Nutzung kamen auch die getrockneten Früchte, Samen und insbesondere die Blätter der Esche als harntreibendes Heilmittel:

Sei es bei Ödemen, Gallensteinen und Leberkrankheiten oder in Form von Salben, Tees und Umschlägen gegen Gicht und Rheuma.

Noch heute wird Eschenblätter-Tee wegen seiner harntreibenden Wirkung in der Naturheilkunde genutzt:

Anwendungsgebiete sind Gicht, Blasenentzündungen, Wassereinlagerung (Ödeme), Rheuma und weitere Entzündungen.

Die harntreibenden Eigenschaften hat Eschenblättertee mit Birkenblättertee gemeinsam.

Dem süsslichen Blutungssaft oder Phloem-Saft der Manna-Esche (Fraxinus ornus), dem sog. Manna, werden traditionell ebenfalls viele Heilwirkungen nachgesagt (vgl. Manna weiter unten).

 

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Eschenmanna (Mannit, Mannitol)

In der Gegend der beiden italienischen Gemeinden Castelbuono und Pollina in der Region Sizilien wird zwischen Juli und September aus der dort reichlich wachsenden Manna-Esche (Fraxinus ornus) der sog. Eschenmanna (auch Mannasirup) gewonnen.

Durch Anritzen der Rinde von Ästen oder Stämmen von Bäumen ab einem Alter von 10 Jahren bis ins sog. Kambium mit speziellen Messern kommt es zu einem Ausfluss von Saft, der durch den Kontakt mit Luft trocknet.

Dabei handelt es sich um Siebröhrensaft aus dem Phloem bzw. dem Bast-Bereich unterhalb der Borke, der mit dem Namen "Manna" bezeichnet wird.

Er weist einen honig-ähnlichen Geruch auf und erinnert mit seinem süsslich-bitteren Geschmack an eine Mischung aus Mandeln und Honig.

Der süße, alkoholhaltige (sechswertig), klebrige und gelblich-weiße Saft der Manna-Esche enthält den Zucker-Alkohol Mannit (Mannitol).

 

Manna-Gewinnung mit speziellen Messern am Stamm der Mannaesche
Bild: Manna-Gewinnung am Stamm einer Mannaesche (Fraxinus ornus) mit speziellen Messern auf dem Eschen-Hain der La Manna di Zabbra auf Sizilien, Foto: La Manna di Zabbra (vgl. Tourismus-Empfehlung weiter unten)

 

Eschen-Manna dient von jeher in der Medizin und Naturheilkunde der Zubereitung von Hustensaft zur Schleim-Lösung, Beruhigung und Heilung von Entzündungen.

Manna hat eine leicht abführende (laxierende) Wirkung und wird als Heilmittel im Verdauungsbereich genutzt.

Sei es als Abführmittel bei Verstopfung und bei schmerzhaften Hämorrhoiden oder Darm- und Analfissuren zur Aufweichung des Stuhlgangs, um eine schmerzfreie Entleerung der Darms zu erreichen.

Manna erhöht die Ansammlung von Wasser im Darm und damit die Menge des Darminhaltes, was zu einer Beschleunigung der Darmtätigkeit führt.

Des Weiteren soll sich Manna auch zur Heilung von Divertikel (Darmwand-Ausstülpungen) im Darmbereich eignen.

Manna ist außerdem ein natürlicher Zuckerersatz (Süßstoff) für Diabetiker, weil es bei Verzehr nicht den Blutzuckerspiegel erhöht und unabhängig von Insulin abgebaut wird.

Wird ein Stück Manna wie ein Bonbon gelutscht, dann reinigt es den Mund- und Rachenraum und verleiht einen frischen Atem.

 

Längliche, weisse Eschenmanna-Stücke nach der Ernte in Holzkisten in einem landwirtschaftlichen Anwesen auf Sizilien
Bild: Eschen-Manna nach der Ernte auf dem Anwesen der La Manna di Zabbra, → vgl. nachfolgende Empfehlung

 

Der Manna-Anbau auf einem Eschen-Hain in Italien:

 


Kreisrundes Logo von La Manna di Zabbra

 

 

Die Agriturismo Biologico La Manna di Zabbra befindet sich in der Nähe von Pollina in der Provinz Palermo auf Sizilien.

Das paradiesisch gelegene landwirtschaftliche 14 ha grosse Anwesen mit biologischem Gemüse-Anbau verfügt über einen kultivierten Eschen-Hain zur Manna-Gewinnung, ein Bio-Restaurant (Trattoria) und einige Gästezimmer für einen Urlaub auf dem Bauernhof.

Zur Webseite

 

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Wirkung als Eschengeist-Tinktur

Noch heute wird in bestimmten Gegenden von Deutschland und Österreich die Eschengeist-Tinktur gewonnen, der eine heilende und belebende Wirkung nachgesagt wird.

Die heilenden Wirkstoffe der Eschengeist-Essenz finden äußerlich zum Einreiben bei Gicht, Hexenschuss, Muskelkater und Rheuma Verwendung.

Inhaltsstoffe dieser Tinktur sind Eschen-Samen, Melissenblätter, Majoran (Wilder Dost), Pfefferminzblätter, Rainfarnblätter (kein Farn!) und bisweilen auch Wacholderbeeren.

Diese Mischung wird in Alkohol eingelegt und einige Wochen an einem sonnigen und warmen Ort gelagert.

Beim Münchhöfer Eschengeist, einem Franzbranntwein vom Hersteller Stählemühle in Baden-Württemberg, werden Eschenlaub und Eschensamen mit Wildkräutern und Heilkräutern wie Schafgarbe, Oregano und Klettenwurzeln angesetzt.

Anschließend wird der Münchhöfer Eschengeist mit Campher, Menthol und ätherischem Latschenkiefer-Öl zu einer hochprozentigen Tinktur (75% vol.) für die äußerliche Anwendung verarbeitet.

 

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Schädlinge und Krankheiten

In Deutschland, Österreich und der Schweiz breitet sich über den Wind ein Schädling aus, der in erster Linie die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) und die Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia) schädigt.

Dabei handelt es sich um einen Pilz, dem ursprünglich aus Japan stammenden Falschen Weißen Stängelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus)) bzw. dessen Nebenfruchtform (Anamorphe) Chalara fraxinea.

Dieser Pilz befällt die Leitungsbahnen der beiden Eschenarten, wodurch die Versorgung höherer Pflanzenteile mit Nährstoffen und Wasser gestoppt wird und junge Triebe absterben.

In der Folge trocknen vorzeitig Blätter und Zweige sowohl alter wie junger Eschen aus, was zu einer Auslichtung der Baumkronen führt.

Die durch das Falsche Weiße Stängelbecherchen ausgelöste Krankheit wird auch als Eschentriebsterben oder Eschenwelke bezeichnet.

Ferner können sich auf der Rinde der Eschen gelb- oder rot-braune Verfärbungen bilden, deren Ursache sog. Nekrosen (Untergang von Zellen) sind.

Die Nekrosen können letztlich auch den Stammanfang infizieren und zum Absterben der gesamten Esche führen, dem sog. Eschensterben.

Eine langfristige Gefahr droht Eschen ferner durch einen Schädling, der ursprünglich aus Japan stammt, und sich auch in Europa ausbreiten könnte.

Dabei handelt es sich um dem Asiatischen bzw. Japanischen Eschenprachtkäfer (Agrilus planipennis).

Die Larven des Käfers bohren sich nach dem Schlüpfen in die Rinde der Eschen und bilden dort großflächige Larvengänge, welche die Gefäßstruktur der Bäume schädigen.

Darüber liegende Baum-Bereiche werden in der Folge schlechter bis gar nicht mehr mit Nährstoffen und Wasser versorgt, was nach einigen Jahren letztlich zum Absterben der betroffenen Esche führt.

Eine nicht minder große Gefährung besonders für bereits durch das Eschentriebsterben vorgeschädigte Eschen geht vom Bunten Eschenbastkäfer (Hylesinus fraxini) aus:

Der Schädling erzeugt durch seinen Reifungsfraß Rindenwucherungen (sog. Eschengrind) an Ästen und am Stamm, welche den Baum mit zunehmenden Jahren immer mehr schädigen.

Drei weitere Schädlinge von Eschen sind die Eschenzwieselmotte (Prays fraxinella), ein Nachtfalter-Schmetterling, sowie das Bakterium Pseudomonas syringae und der Pilz Nectria galligena.

Ersterer begünstigt die sog, Zwieselbildung (V-Gabelungswuchs des Stammes), die letzeren beiden bewirken Wucherungen an Ästen, Zweigen und Stämmen, die auch als Eschenkrebs bezeichnet werden.

Mit den Schädigungen durch die drei genannten Schädlinge können Eschen relativ gut umgehen und diese führen eher zu einer Holz-Wertminderung aus Sicht der Forstwirtschaft (z.B. schlechtere Wuchsform, Verfärbungen).

 

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Was ist das Besondere beim Blatt-Abwurf/-Austrieb?

Was ist das Besondere an der Esche? Im Vergleich zu anderen Laubbäumen gibt es bei Eschen folgende Besonderheiten beim Blatt-Abwurf und Blattaustrieb:

1)

Die Esche ist der einzige Laubbaum in der Baumkunde, bei dem im Herbst der Blatt-Abwurf ohne Herbstfärbung in grünem Zustand erfolgt und der dabei seine geflügelten, braunen Früchte bis in den Winter hinein behält.

Der Grund für den Abwurf grüner Blätter ist folgender: Eschen bevorzugen als Standort einen sehr nährstoffreichen Boden.

Deshalb müssen sie im Gegensatz zu anderen Laubbäumen (z.B. Ahornbäume) nicht den Stickstoff aus den Blättern in die Äste zurückzuziehen, was die Herbstfärbung bewirken würde.

2)

Die Esche ist der am spätesten austreibende heimische Laubbaum und läßt sich dafür z.T. bis zum Monat Juni Zeit. Im Juli bilden sich dann die Knospen für das nächste Jahr aus.

Erst wenn die Eschenknospen, die den Winter über stehen bleiben, Ende März aufgebrochen sind und die Blütezeit und Befruchtung abgeschlossen ist, treiben die Blätter aus.

Dann entwickeln sich bereits die 2 bis 3 cm langen Früchte.

Der Grund für den späten Blatt-Austrieb der Eschen liegt vermutlich an ihrer ringporigen Holzstruktur:

Bei ringporigen Baumarten ist nur der äußere Jahresring für die Wasserleitung von den Wurzeln zu den Ästen aktiv (oder wenige vorherige Jahresringe) und muss im Frühjahr erst gebildet werden.

Bäume mit einer zerstreutporigen Holzstruktur wie Ahorn, Birke, Buche, Linde oder Pappel können deshalb im Frühjahr früher ihre Blätter austreiben.

 

Grüne Eschenblätter von Fraxinus excelsior, gegenständig angeordnet
Bild: Wie sehen die Blätter von der Esche aus? Gegenständig angeordnete Eschenblätter der Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) im September

 

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Wie erkenne ich die Esche? Blätter, Blütenstand, Rinde

In der Baum-Bestimmung lassen sich Eschen an ihren exakt gegenständigen und unpaarig gefiederten Blättern erkennen, die bis zu 30 cm lang werden können.

Allerdings sind die Blätter von Schmalblättriger Esche, Blumenesche und Gemeiner Esche nicht immer einfach voneinander zu unterscheiden.

Auch wenn die Blätter der Gemeinen Esche meist am längsten und breitesten wachsen, kann die Wuchsform bei allen Arten etwa gleich schlank ausfallen.

Wie erkennt man also eine Esche? Der Unterschied zwischen den Eschenarten ist leichter am Blütenstand und an den Knospen zu erkennen:

Die Einfache Esche wird vom Wind bestäubt. Ihr rispenförmiger Blütenstand kann männlich, weiblich oder zwittrig sein. Die Winterknospen sind schwarz und der Fruchtstand ist traubenförmig.

Im Unterschied dazu ist der Blütenstand der Schmalblättrigen Esche traubenförmig und die Winterknospen sind braun statt schwarz.

Der angenehm duftende Blütenstand der Mannaesche ist rispenförmig mit vielen Einzelblüten und die Knospen bzw. Winterknospen sind grau und nicht schwarz.

Zu beachten ist, dass Eschen-Bäume erst ab einem Alter von etwa 20 bis 30 Jahren zu blühen beginnen.

Auch die Rinde bzw. Borke ist bei den drei Eschenarten unterschiedlich. Die Mannaesche ist an ihrer glatten, grau-olivgrünen Rinde zu erkennen.

Im Unterschied dazu hat die braune Rinde bei Gemeiner Esche eine deutliche Furchung und bei Schmalblättriger Esche feine Risse - jedoch erst ab einem Alter von 40 bis 50 Jahren, wenn die Borke beginnt aufzubrechen.

 

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Tipps zum Pflanzen

Wo wachsen Eschen? Eschenbäume sind sehr anpassungsfähig und wachsen bis in Höhen von ca. 1.000 Metern unter verschiedenen Standort-Bedingungen: sowohl kalkhaltig-trockener Boden (mit Grundwasser-Anbindung) als auch feuchter und tiefgründiger Boden wird von ihr besiedelt.

Von zwei verschiedenen Arten wie "Kalkeschen" oder "Wassereschen" kann man jedoch nicht sprechen, weil es sich immer um den gleichen Baum handelt.

Im Unterschied zu Buchen stellen Eschen allerdings hohe Anforderungen an die chemische Beschaffenheit des Bodens, auf dem sie wachsen können.

Der Boden sollte nicht sauer sein, weil der Esche nur ein Wachstum an einem basischen Standort mit reichlich Nährstoffen wie Calcium und Magnesium möglich ist.

Optimale Voraussetzungen findet die Esche auf basischen Böden, die auf Kalkstein entstanden sind wie z.B. im Alpen-Vorland, auf trockenen Humus-Karbonatböden, oder in Auen, Bach- und Fluss-Gebieten, wo die Nährstoffe durch das Wasser hintransportiert werden.

Eschen sind in ihrer Jugend zwar schattentolerant, gehören jedoch zu den sog. Lichtbaumarten im Garten, die viel Licht und Platz benötigen, um wachsen zu können.

An einem Standort im Schatten anderer Bäume wie z.B. der Buche können sie nicht ihr volles Größenpotential und ihre imposante Baumkrone ausbilden.

 

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Bedeutung in der Natur und Ökologie

Die Esche bietet über 40 Insekten-Arten wie Käfern und Schmetterlingen einen wichtigen Lebensraum, die sich von den Blättern und der Rinde ernähren. Das sich schnell zersetzende Eschenlaub verbessert die Qualität des Bodens und erhöht die Humus-Menge.

Viele Wildtiere ernähren sich außerdem von Zweigen und Blättern der Eschenbäume, was sich z.B. in von ihnen besiedelten Waldarten an ihrem starkem Wildverbiss zeigt.

Die Esche gilt als Pionierbaumart, die durch ihr Ausschlag-Freudigkeit und hohe Wuchsgeschwindigkeit schnell freie Flächen besiedeln kann.

Dabei helfen ihr auch die feste und tiefe Verwurzelung im Boden sowie die Elastizität ihres Baumstammes (vgl. Holzeigenschaften), wodurch Eschen relativ unempfindlich gegen Sturmschäden sind und sogar zu den standfestesten Bäumen nach Eiche, Kiefer (speziell Zirbelkiefer) und Tanne zählen.

In freier Natur stützen die breiten und tiefen Wurzeln der Esche erosionsgefährdete Flächen und Hänge. Das gilt speziell für feuchte Ränder und Böschungen an Bächen, Flüssen und Seen, wo die Eschenwurzeln verhindern, dass fester Boden von Wasser unterspült und abgetragen wird.

Als Laubfutterbaum wurde das Laub der Eschen in früheren Zeiten auch als Viehfutter verwertet und diente wegen seiner heilenden Wirkungen auch als Kost für kranke Tiere. Aus diesem Grund findet man viele alte Eschenarten in der Nähe von Bauernhöfen.

 

Einzelne Esche, die vor der Mauer von einem Bauernhof-Stadel in Oberbayern wächst
Bild: Junge Esche wächst an der Mauer von einem Bauerhof-Stadel in Oberbayern *

 

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Baumsymbolik und Mythologie

Eschen haben in der Baumsymbolik von jeher eine wichtige symbolische Bedeutung, wenngleich sie dabei nicht an die Birke, Eiche oder Linde heranreichen:

Die Esche galt in Nord-Europa als heilig und spielte eine große Rolle in der germanischen Mythologie als der Weltenbaum Yggdrasil: die immergrüne Weltesche bzw. immergrüne Weltenesche im Zentrum des Universums.

In der nordischen Mythologie Edda, einer Liedersammlung über Götter und Helden aus dem 13. Jahrhundert, verband der Weltenbaum Yggdrasil mit seinem Laubdach, Stamm und seinen drei Wurzeln die Erde (Erdoberfläche), das Erdinnere (Unterwelt) und den Himmel bzw. das Weltall (Oberwelt).

Yggdrasil verband somit das Reich der Götter, der Menschen und Riesen sowie der Zwerge und Toten.

In der germanischen Mythologie hielten die Götter Gericht im Schatten der Weltenesche.

Aus diesem Grund waren Eschen in früheren Zeiten weit verbreitete Gerichtsbäume.

 
Gemälde von Oluf Olufsen Bagge von 1847 vom Weltenbaum Yggdrasil
Bild: Weltenbaum Yggdrasil
(Gemälde von Oluf Olufsen Bagge, 1847)

 

Eine zentrale Rolle spielt die Mythologie vom Weltenbaum Yggdrasil im vierten Teil "Götterdämmerung" der Oper "Ring des Nibelungen" von Richard Wagner.

Dort stürzt als Symbolik des Untergangs der Götterwelt die Weltenesche in sich zusammen.

In der römischen Mythologie sollen die Pfeile vom Liebesgott Amor aus Eschenholz gewesen sein. Und ein Eschenzweig als Baumsymbol über dem Bett war in Schottland gut für das Eheglück.

Allgemein wurde Eschen nachgesagt, dass sich unter ihrem Laub oder Schatten keine Schlangen aufhalten würde.

Und nicht zu vergessen sollen der Vampir-Mythologie nach magische Bäume wie Esche, Ahorn, Eiche, Espe, Weißdorn (Hagedorn) und Wacholder besonders gut geeignet sein, wenn man einen Vampir beseitigen oder sich vor ihm schützen will.

Sei es, dass man ihm einen Holzpflock durchs Herz stößt, der aus dem Holz dieser Baumarten hergestellt wurde, oder dass man sich Zweige dieser Baumarten über die Tür hängt.

 

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Weitere Bilder und Detail-Fotos

Nachfolgend weitere Bilder zum Bestimmen von Eschen in freier Natur und Detail-Fotos:

 

Eschen-Zweig mit Knospen und Blüten
Bild: Eschenzweig mit Knospen und Blüten einer Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) in der Nähe von Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg) Ende April

 

Blätter und Blüte einer Blumenesche Fraxinus ornus
Bild: Manna-Esche/Blumenesche (Fraxinus ornus) mit angenehm duftender Blüte und Blättern Anfang Mai

 

Hängeesche Fraxinus excelsior Pendula mit hängender Wuchsform
Bild: Hängeesche (Fraxinus excelsior 'Pendula') Ende November, Wuchsgröße bis 15 m, hängende Wuchsform

 

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[1] Nachfolgend finden sich Beispiele für exotische immergrüne Eschenarten und für Eschen, die als Sträucher wachsen:

Immergrüne Eschen sind z.B. die Mexikanische Esche (Fraxinus uhdei), die auch als Indoor-Bonsai-Pflanze nach Deutschland importiert wird, oder die Himalayische/Griffith’s Esche (Fraxinus griffithii).

Als Strauch wachsen z.B. die Bunges Blumen-Esche (Fraxinus bungeana) oder die Afghanische Esche (Fraxinus xanthoxyloides).

[2] Nachfolgend eine Definition und Begriffserklärung zum Dämpfen und Biegen von Eschen-Holz:

Unter dem Begriff "Holz-Dämpfung" versteht man eine Methode der Bearbeitung von Holz mit heißem Wasserdampf zwischen 80 und weniger als 100 Grad Celsius Temperatur. Werden höhere Temperaturen als 100 Grad beim dämpfen gewählt, dann besteht die Gefahr, dass Holzfasern reißen.

Durch das Dämpfen werden vorhandene Schädlinge wie z.B. Pilze im Holz beseitigt und innere Spannungen im Holz reduziert. Außerdem werden dem Holz bestimmte Stoffe wie z.B. Gerbstoffe, Lignin oder Harze entzogen, die u.a. verantwortlich dafür sind, dass Holz nach der Verarbeitung "arbeitet", d.h. sich im Laufe der Zeit verformt.

Um so länger gedämpft und um so höher die Temperatur beim Dämpfen gewählt wird, desto stärker dunkelt die Holz-Farbe ab und es kommt zur Vereinheitlichung von Farbunterschieden zwischen Kernholz und Splintholz. Die Intensivierung der Eigenfarbe läßt junges Holz wie Altholz aussehen und erübrigt meist zusätzliches Beizen.

Weiter kann man Holz durch dämpfen auch biegen und infolgedessen Formbiegeteile herstellen. Zum Dämpfen eignet sich das Holz von Laubbäumen wie Buche, Eiche, Esche, Nussbaum, Pappel und Robinie. Ebenso geeignet zum Dämpfen ist das Holz von Nadelbäumen (Koniferen) wie Douglasie, Fichte und Kiefer oder das Holz von Obstbäumen wie Birne, Kirsche und Pflaume.

[3] Lagoni, Norbert (2001): Esche in der Volksheilkunde und Pharmazie, erschienen in: Beiträge zur Esche - Fachtagung zum Baum des Jahres 2001, S. 71-73