Inhaltsverzeichnis
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Definition, Eigenschaften, Merkmale
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Arten, Sorten, Beispiele
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Einheimisch
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Exotisch
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Bestimmung nach Wuchs-Höhe
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Unterscheiden nach Flachwurzler und Tiefwurzler
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Nutzung als Brennholz, Pellets, Kaminholz
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Verwendung als Holz-Rohstoff und Werkstoff
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Bestimmen botanischer Pflanzenfamilien
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Wirkung in Medizin und Naturheilkunde
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Gartengestaltung / Bonsai-Gartenkunst
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Blüten und Samen (Zapfen)
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Bestäubung
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Besonderheiten der Nadeln
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Warum werden die Nadeln im Winter behalten?
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Nadelabwurf sommergrüner Nadelgehölze
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Symbol und Mythologie
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Ökologischer Nutzen im Garten
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Häufigste Vorkommen in D, AT und CH
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Rekorde und Superlative (Alter, Höhe)
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Langsam wachsend
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Schnellwachsend
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Bedeutung als Weihnachtsbäume
Definition, Eigenschaften, Merkmale
Was sind Nadelbäume? Botanisch zählt der Nadelbaum zur Klasse der Nacktsamigen Pflanzen (Nacktsamer).
Bei diesen Samenpflanzen ist der Samen bzw. die Samenanlage nicht von einem Fruchtknoten eingeschlossen, liegt frei auf den Fruchtblättern und ist meistens von einem Zapfen eingeschlossen.
Aus diesem Grund werden Nadelbäume auch Koniferen genannt, was aus dem Lateinisch kommend so viel wie Zapfenträger bedeutet (conus = Kegel, ferre = tragen).
Nadelbäume (englisch: conifers) sind in diesem Lexikon also Bäume, die im Unterschied zu Laubbäumen keine Früchte ausbilden, sondern aus den (weiblichen) Blüten Zapfen entwickeln.
Anstelle von Laubblättern tragen sie außerdem Nadelblätter (Nadeln) an ihren Ästen, die mit wenigen Ausnahmen (vgl. Nadelabwurf) mehrjährig und immergrün am Baum bleiben.
Ein Nadelbaum ist einer der pflegeleichtesten Gartenpflanzen, weil er meist nicht geschnitten, gegossen und gedüngt werden muss und im Herbst anders als sommergrüne Laubbäume nicht massenhaft Blätter abwirft.
Nadelgehölze sollten allerdings sparsam im Garten gepflanzt werden, da sie den Boden versauern und damit zu einer Moos-Bildung auf Rasen und Wiese führen können.
Die Bestimmung der Nadelbäume und Nadelgewächse erfolgt über ihre Rinde, Blüten, Nadeln und Zapfen.
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Arten, Sorten, Beispiele
Die folgende Liste zeigt eine Übersicht der wichtigsten exotischen und heimischen Nadelbäume in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wie man sie auch in der Baumschule kaufen kann:
Einheimisch
Hinweise zum Verzeichnis:
Unter den einheimischen Nadelbäumen eignen sich Bergkiefern, Eiben, Fichten und höher wachsende Wacholder-Arten zum Anlegen einer immergrünen Nadelhecke.
Die Eibe und der Wacholder wachsen im Garten und im Wald nicht nur als mittelgroße Nadelbäume, sondern auch als Großstrauch.
Lärchen sind die einzigen einheimischen Nadelgewächse im deutschsprachigen Raum, die als sommergrüner Nadelbaum wachsen.
Die Eibe ist als einziger einheimischer Nadelbaum harzfrei und enthält in den Nadeln und Samen oder der Rinde Pflanzengifte.
Eine Beschreibung, Bilder und ein Steckbrief mit den Eigenschaften zum Bestimmen der verschiedenen Nadelbaum-Arten folgen sukzessive.
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Exotisch
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Douglasie (Pseudotsuga)
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Goldlärche (Pseudolarix amabilis)
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Hemlocktanne / Schierlingstanne (Tsuga)
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Lebensbaum (Thuja)
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Mammutbaum (Sequoioideae)
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Scheinzypresse (Chamaecyparis)
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Sicheltanne (Cryptomeria)
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Wollemie (Wollemia nobilis)
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Urweltmammutbaum / Chinesisches Rotholz (Metasequoia)
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Zeder (Cedrus)
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Zypresse (Cupressus)
Hinweise zum Verzeichnis:
Douglasien, Goldlärchen, Hemlocktannen, Mammutbäume und Sicheltannen sollen vor der Eiszeit (ca. vor 2,6 Mio. Jahren) in Europa heimische Nadelgehölze gewesen sein.
Sie starben jedoch in der Eiszeit aus und wurden dann im 19. Jahrhundert wieder nach Europa eingeführt.
Wie die Lärche wirft auch die Goldlärche vor dem Winter ihre Nadeln bzw. nadelförmigen Blätter ab und zählt deshalb zu den sommergrünen Nadelbäumen.
Scheinzypressen, Zedern und Zypressen sind im Mittelmeerraum heimisch und wachsen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nur in sehr milden Lagen.
Unter den exotischen Nadelbäumen sind Thujen, Scheinzypressen und Leyland-Zypressen zum Anlegen einer immergrünen Nadelhecke geeignet.
Zu beachten ist, dass der Lebensbaum in seinen Zweigspitzen und Zapfen wie auch in seinem Holz giftige ätherische Öle enthält und zu den Giftpflanzen zählt.
Die Hemlocktanne ist sehr beständig gegen Feuchtigkeit und als einzige exotische Art ein harzloser Nadelbaum. Ihr Holz ist deshalb im Sauna-Bau begehrt und teuer.
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Bestimmung nach Wuchs-Höhe
Die folgende Übersicht zeigt drei mögliche Unterteilungen, bis zu welcher Wuchs-Höhe ein Nadelbaum wachsen kann.
Nach der jeweiligen Baumgröße unterteilen sich heimische Nadelbäume in folgende Wuchs-Klassen:
Hinweis: Welche Wuchs-Höhe im Garten tatsächlich erreicht wird, hängt immer auch vom Standort und den klimatischen Bedingungen ab.
Langsam wachsende, kleine Nadelbäume für den Balkon, den Garten, die Terrasse oder den Wintergarten, die sich im Kübel pflanzen lassen (Kübelpflanzen), finden sich → hier.
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Unterscheiden nach Flachwurzler und Tiefwurzler
Nadelbäume lassen sich nach der Wurzel-Tiefe in Flachwurzler und Tiefwurzler unterscheiden. Die nachfolgende Übersicht dient als grobe Orientierungshilfe:
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Einheimische tiefwurzelnde Nadelbäume (Tiefwurzler): Eibe, Kiefer, Lärche, Tanne, Wacholder
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Einheimische flachwurzelnde Nadelbäume (Flachwurzler): Fichte
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Exotische tiefwurzelnde Nadelbäume (Tiefwurzler): Goldlärche, Mammutbaum, Zeder
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Exotische flachwurzelnde Nadelbäume (Flachwurzler): Douglasie, Hemlocktanne, Lebensbäume (Thuja), Scheinzypresse, Sicheltanne, Urweltmammutbaum, Zypresse
Die Wurzel-Tiefe der Nadelbäume kann sich innerhalb einer botanischen Gattung unterscheiden, d.h. es lassen sich dort Flachwurzler und Tiefwurzler bestimmen.
Wie die Liste zuvor zeigt, sagt dabei die Wuchs-Höhe von einem Nadelbaum nichts darüber aus, wie tief seine Wurzeln reichen.
So sind zahlreiche Nadelbäume Flachwurzler, obwohl sie mit einer Wuchs-Höhe von 40 Metern und mehr zu den Großbäumen zählen wie Douglasien, Fichten und Urweltmammutbäume.
Merkmale sowie Vorteile und Nachteile von Tiefwurzler- und Flachwurzler-Nadelbäumen werden in der Hauptkategorie Bäume im Kapitel → Wurzeltiefe beschrieben.
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Nutzung als Brennholz, Pellets, Kaminholz
Als Brennholz brennt weiches Nadelbaum-Holz (Ausnahme: Eiben-Holz) wegen seiner geringeren Dichte schneller ab als hartes Laubbaum-Holz (Ausnahme: Erlen-, Linden-, Pappel-Holz).
Bezogen auf Volumeneinheiten (Raummeter rm oder Ster st) ist der Brennwert von weichen Nadelhölzern somit geringer als der von harten Laubhölzern.
Bezogen auf das Gewicht (kg) weist Nadelbaum-Holz allerdings wegen dem hohen Harz-Anteil (Ausnahme: Eibe und Tanne) einen höheren Brennwert auf als Laubholz.
Denn harzhaltiges Nadelholz brennt mit höheren Temperaturen ab und wärmt schneller den Wohnraum als harzfreies Laubholz.
Bei Nadelbaumholz mit hohem Harzgehalt kommt es zu dem typischen Knistern und lauten Knacken beim Abbrennen.
Die Ursache hierfür ist, dass Nadelbaumharz, genauer: ein Harzeinschluß, durch die Hitze des Feuers aufplatzt.
Bei der Verwendung von harzhaltigem Nadelbaumholz als Brennholz oder Kaminholz können deshalb Funken sprühen.
Dieser Funkenflug ist zu beachten bzgl. einer Brandgefahr von brennbaren Gegenständen um einen offenen Kamin und Ofen oder eine offene Feuerstelle herum.
Obwohl harzhaltiges Nadelholz einen geringen Brennwert hat und zu Funkenflug neigt, bietet es als Kaminholz und Brennholz den Vorteil, dass es beim knisternden Abbrennen einen angenehmen Harz-Duft verbreitet.
Außerdem ist es leicht entzündbar, weshalb es als Anheiz-Holz (Anzündholz) und für Energieprodukte wie Hackschnitzel, Holzbriketts oder Holzpellets verwendet wird.
Hinweise:
Wie Laubholz muss man auch Nadelholz vor seiner Verwendung als Kaminholz, Brennholz oder Pellets gründlich trocknen.
Dabei benötigt weiches Nadelholz nach der Spaltung etwa halb so lange zum Trocknen wie hartes Laubholz, das zwei bis drei Jahre zum Trocknen benötigt.
Wenn Holzbrennstoffe einen Feuchtegrad über 20% aufweisen, führt das bei der Verbrennung zu höheren Schadstoffwerten (Abgaswerten) und zu einer größeren Rauchentwicklung.
Außerdem sinkt der Energiewert (Brennwert) von Brennholz, Kaminholz oder Pellets und der höhere Wasser- und Rußanteil in den Verbrennungsabgasen kann die Kamin-Mauer (sog. Versottung) schädigen.
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Verwendung als Holz-Rohstoff und Werkstoff
Das Holz der Nadelbäume ist relativ weich und zählt mit Ausnahme des Holzes von Eibe, Lärche und Schwarzkiefer zum Weichholz mit einer Darrdichte von weniger als 550 kg pro Kubikmeter.
Wofür wird Weichholz von Nadelbäumen als Rohstoff und Werkstoff überwiegend verwendet?
Nadelbaumholz wird bevorzugt dort eingesetzt, wo ein geringes Gewicht und eine einfache Bearbeitung von Oberflächen von Bedeutung sind.
In Frage kommen hierfür alle Holz-Verarbeitungen mit Ornamenten und Schnitzereien, Holzdecken, Geländer, Fenster, Türen, Wände im Innenausbau.
Ferner findet Nadelholz Verwendung bei der Herstellung von Landhaus-Möbeln wie Betten, Schränke, Stühle, Tische, Regale, Kommoden oder Vitrinen.
Im Innenbereich ist zu beachten, dass harzhaltiges Nadelbaumholz Terpene ausdampfen kann, die bei empfindlichen Menschen zu Schleimhaut-Reizungen führen können.
Allerdings zählt das harzreiche Holz der Zirbelkiefer (Pinus cembra) gerade wegen seines lang anhaltenden aromatisch-süßen Duftes zu einem der begehrtesten Möbel-Hölzer im Schlafzimmer- und Wohnbereich.
Das gilt besonders für Zirben-Betten und andere Schlafzimmermöbel aus Zirbenholz, von denen sich viele einen besonders erholsamen Schlaf erhoffen.
Weichholz von Nadelbäumen ist meistens heller als Hartholz und seine im Vergleich zu Hartholz durchlässigere Oberfläche läßt sich leichter mit Farbe, Öl oder Wachs behandeln.
Weil Weichholz schneller nachwächst als Hartholz, ist es preiswerter und findet deshalb auch als Bauholz und Holzwerkstoff (Faserplatten, Leimholz, Sperrholz und Spanplatten) Verwendung.
Im Außenbereich zeichnen sich unter den einheimischen Nadelholzarten besonders Lärchenholz als chemikalien- oder witterungsbeständig und Tannenholz als wasserbeständig aus.
Doch auch Douglasienholz, Fichtenholz, Kiefernholz und Tannenholz eignen sich für den Außenbereich nach entsprechender Imprägnierung mittels druckloser Verfahren oder Druckverfahren.
Nadelholz findet ferner als Rohstoff Verwendung in der Papierindustrie zur Papierherstellung. Als Rohstoff im deutschsprachigen Raum dient dabei das Holz der häufigsten Nadelbäume (Fichte, Kiefer, Tannen).
Als sog. Resonanzholz für den Klangkörper von Musikinstrumenten wie Streichinstrumente oder Orgeln eignen sich Fichten- und Tannen-Holz.
So wurde z.B. von einem der besten Geigenbauer der Geschichte, Antonio Stradivari, zum Bau seiner Geigen (Violinen) Fichtenholz verwendet.
Im Sauna-Innenausbau werden wegen des angenehmen Duftes und der geringen Splitterneigung bevorzugt weiche, einheimische Nadelholzarten eingesetzt.
Hierzu zählen Douglasienholz, Fichtenholz (speziell "Nordische Fichte" aus Alaska, Russland und Skandinavien), Hemlock-Holz und Kiefernholz (speziell "Keloholz").
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Bestimmen botanischer Pflanzenfamilien
Im Rahmen der botanischen Taxonomie lassen sich die folgenden drei einheimischen Pflanzenfamilien innerhalb der Nadelholzgewächse (Pinophyta) bzw. Nadelbäume bestimmen:
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Eibengewächse (Taxaceae): Eiben (Taxus)
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Kieferngewächse (Pinaceae): Douglasien (Pseudotsuga), Fichten (Picea), Goldlärche (Pseudolarix), Hemlocktannen (Tsuga), Kiefern (Pinus), Lärchen (Larix), Tannen (Abies), Zedern (Cedrus)
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Zypressengewächse (Cupressaceae): Lebensbäume/Thujen (Thuja), Mammutbäume (Sequoioideae), Scheinzypressen (Chamaecyparis), Sicheltannen (Cryptomeria japonica), Wacholder (Juniperus), Zypressen (Cupressus)
Insgesamt gibt es in der Botanik sieben Nadelbaum-Familien weltweit.
Allerdings sind die zuvor vier ungenannten Pflanzenfamilien in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht heimisch, sondern auf der Südhalbkugel der Erde:
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Araukariengewächse (Araucariaceae)
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Kopfeibengewächse (Cephalotaxaceae)
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Schirmtannengewächse (Sciadopityaceae)
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Steineibengewächse (Podocarpaceae)
Wie viele Nadelbaumarten gibt es weltweit? Je nach Klassifizierung können etwa 650 bis 800 Arten auf der Erde unterschieden werden.
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Wirkung in Medizin und Naturheilkunde
Nadelbäume finden traditionell Verwendung als Heilpflanzen in der Medizin und Naturheilkunde wie z.B. bei der Benediktinerin und Kräuter-Gelehrten Hildegard von Bingen (ca. 1098 - 1179) im Mittelalter.
Ebenso beim schweizer Arzt Paracelsus (ca. 1494 - 1541) zu Beginn der Neuzeit oder beim bayerischen Pfarrer Sebastian Kneipp (1821 - 1897) in der Moderne.
Innerlich genutzt wird bis heute die Wirkung verschiedener Inhaltsstoffe von Harzen, Nadeln und Zweigen von Nadelbäumen bei Erkältungen, Bronchitis, Husten, Schnupfen und Verschleimung.
Äußerlich finden Nadelbaum-Phytopharmaka bei Gelenk- und Muskelbeschwerden, Hexenschuss, Rheuma oder Neuralgien Verwendung.
Beispiele sind Fichtenöl / Fichtennadelöl oder Straßburger / Elsässer Terpentin aus Tannenharz der Weiß-Tanne für medizinische Salben.
Die ätherischen Öle von Nadelbaumarten wie Fichte (Rotfichte), Kiefer (Latschenkiefer) oder Tanne haben nicht nur eine erfrischende, sondern auch eine desinfizierende Wirkung.
Aus diesem Grund werden sie im Sauna-Bereich verwendet als Zusatz für Salz-Peelings beim Salzaufguss oder als aromatischer Saunaduft für Aufgüsse.
Außerdem finden sich ätherische Nadelbaum-Öle in der Aromatherapie sowie als Badezusätze für Erkältungsbäder oder Dampfbäder zum Inhalieren bei Stirn- und Kieferhöhlenentzündung.
Für die Tee-Zubereitung eignen sich die Bestandteile verschiedener Nadelbäume als Teekräuter:
So kann aus jungen Trieben und Nadeln von Fichten, Kiefern und Tannen ein Blättertee oder aus den Beeren des Wacholder ein Früchtetee zubereitet werden.
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Gartengestaltung / Bonsai-Gartenkunst
Nadelbäume eignen sich für die Gartengestaltung wegen ihrer dekorativen Zapfen und ihrer dekorativen grün oder grün-blau schimmernden Nadeln.
Im Unterschied zu sommergrünen Laubbäumen sind die meisten Nadelbäume immergrün.
Sie bieten somit auch im Spätherbst und im Winter einen Sichtschutz und bringen farbige Akzente in den Garten.
Letzteres gilt besonders für Gegenden, in denen ergiebig Schnee fällt und längere Zeit liegen bleibt.
Denn egal wie groß sie sind: dick mit Schnee bedeckte, immergrüne Nadelbäume verleihen einem Garten im Winter eine malerische Form und eine feste Struktur.
In der Gartengestaltung ist der Umstand von Bedeutung, dass Nadelbäume im Unterschied zu Laubbäumen mit ihren dicht wachsenden Nadeln dichtere Baumkronen ausbilden.
Auf diese Weise entstehen durch sie eher schattige und durch Laubbäume eher lichtere, halbschattige Standorte für andere Pflanzen wie Blumenarten und Stauden im Garten.
Doch auch sommergrüne Nadelbäume wie die Lärche, die Goldlärche und der Urweltmammutbaum eignen sich für farbige Akzente in der Gartengestaltung.
Denn im Herbst verfärben sich ihre Nadeln vor dem Abwurf gelb-orange bis goldgelb, um dann im Frühjahr wieder mit frischer, hellgrüner Farbe neu auszutreiben.
In China und Japan ist Bonsai (auf deutsch: die "Anpflanzung in der Schale") seit Hunderten von Jahren eine spezielle Form der Gartenkunst und künstlerischen Gartengestaltung.
Dabei werden Bäume und Sträucher mit kleinen Nadeln (oder kleinen Blättern) durch einen speziellen Rückschnitt klein gehalten und in eine bestimmte künstlerische Form gebracht.
Für eine Kultivierung als Bonsai eignen sich bei den Nadelbaumarten die Eibe (Taxus), Fichte (Picea), Hemlocktanne (Tsuga), Kiefer/Föhre (Pinus), Lärche (Larix) und der Wacholder (Juniperus).
Diese kann man in Baumschulen und im Pflanzenhandel entweder als Riesenbonsai für die Freiland-Gartengestaltung oder für kleine Pflanzgefäße im Indoor-Bereich kaufen.
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Blüten und Samen (Zapfen)
Bei den Nadelbäumen befinden sich männliche und weibliche Blüten niemals an ein und demselben Blütenstand, sondern sie sind immer auf getrennte Zapfen verteilt.
Unterschieden werden dabei die sogenannte Einhäusigkeit (Monözie) und Zweihäusigkeit (Diözie):
Die Mehrheit der Nadelbaum-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), d.h. männliche und weibliche Blüten befinden sich getrennt voneinander auf einem Baum.
Wacholder (Juniperus) und Weiden (Salix) sind mit Ausnahme weniger Arten zweihäusig getrenntgeschlechtlich (diözisch) mit männlichen und weiblichen Blüten an verschiedenen Bäumen.
Außerdem gibt es Nadelbaumarten wie die Europäische Eibe (Taxus baccata), die Echte Trauerweide (Salix babylonica) oder den Gemeinen Wacholder (Juniperus communis), die eigentlich zweihäusig sind, allerdings in seltenen Fällen auch einhäusig vorkommen.
Wenn die Zapfen reif sind, verholzen die Samen- und Deckschuppen. Der Samen liegt dann frei zwischen dem verholzten Kegel und den sich aufspreizenden Schuppen.
Die geflügelten Samen fallen aus den Zapfen heraus und werden vom Wind verweht. Schließlich fallen die leeren Zapfen als Ganzes auf die Erde.
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Bestäubung
Alle Nadelbäume haben sog. anemogame Blüten (→ Anemogamie) ohne Blütenblätter und sind wie die Gräser windblütig.
Das bedeutet, dass beim Nadelbaum nur eine Windbestäubung zum Fortbestand der Arten stattfindet, während beim Laubbaum die Bestäubung auch Tiere (z.B. Bienen) bestimmen können.
Allerdings können auch bei den Nadelbaumarten Tiere wie das Eichhörnchen oder der Fichtenkreuzschnabel bei der Nahrungssuche zur Verbreitung der Samen beitragen.
Diese Bestäubung wäre dann rein zufällig im biologischen Befruchtungskonzept der Nadelbäume ("Vom Winde verweht"):
Denn wegen ihrer kleinen, nektarlosen, geruchslosen und unauffälligen Blüten sind sie in erster Linie auf Windbestäubung angewiesen.
Die anemogamen Blüten aller Nadelbäume produzieren dabei eine sehr große Menge an Pollen, wovon besonders Allergiker in der Pollenzeit geplagt werden.
Die Pollen der Nadelbäume haben keinen Pollenkitt und große frei liegenden Narben.
Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass bei der ungerichteten Windbestäubung die Baumpollen auf eine weibliche Blüte der gleichen Art gelangen können.
Der Samen bestimmter Nadelbaum-Arten kann auch im Boden überwintern und keimt dann erst angeregt durch die Winterkälte im nächsten Frühjahr.
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Besonderheiten der Nadeln
Die Nadeln der verschiedenen Nadelbaumarten unterscheiden sich z.T. markant hinsichtlich ihrer Länge und Spitze sowie ihres maximal erreichbaren Alters.
So weisen Kiefernnadeln die höchste Länge auf, allerdings handelt es sich um exotische Kiefern, die im deutschsprachigen Raum nicht winterhart sind:
Die Michoaca-Kiefer (Pinus devoniana) und die Kanarische Kiefer (Pinus canariensis) gehören mit einer Nadellänge von bis zu 40 cm und bis zu 30 cm zu den Nadelbäumen mit den längsten Nadeln.
Tannennadeln wiederum können etwas über 10 Jahre alt werden und erreichen unter allen einheimischen Nadelbaumarten das höchste Alter, bevor sie abgeworfen werden, während Lärchennadeln am wenigstens alt werden:
Lärchennadeln weisen im Unterschied zu anderen Nadelbaumarten keine schützende Wachsschicht und versenkte Spaltöffnungen auf, weshalb sie von den Bäumen bei großer Kälte abgeworfen werden (→ vgl. weiter unten).
Douglasiennadeln, Eibennadeln, Lärchennadeln, Tannennadeln und die Nadeln von Goldlärchen und Zypressen sind weich, biegsam und stumpf bzw. stechen sehr wenig.
Demgegenüber sind Fichtennadeln, Kiefernadeln, Wacholdernadeln, Zedernnadeln oder die Nadeln von Hemlocktannen überwiegend spitz und starr.
Übrigens handelt es sich in dem Weihnachtslied "O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter" nicht um einen semantischen Fehler.
Denn Nadeln zählen in der Botanik ebenfalls zu den Blättern und werden dort als Nadelblätter bezeichnet.
Die kleinere Oberfläche von Nadelblätten im Vergleich zu Laubblättern erklärt sich als eine Anpassung der Bäume an Trockenheit und im Fall von immergrünen Nadelhölzern auch an Frost (vgl. nachfolgende Kapitel).
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Warum werden die Nadeln im Winter behalten?
Warum behalten immergrüne Nadelbäume im Herbst und im Winter ihre Nadeln?
Wie die Laubblätter beim Laubbaum sind auch die Nadeln beim Nadelbaum für die Photosynthese und damit für die Nährstoffgewinnung zuständig.
Die Nadeln der Nadelbäume sind wegen ihrer kleineren Oberfläche im Vergleich zu den Blättern der Laubbäume besser gegen Frost und Kälte geschützt.
Nadeln sind auch robuster als Blätter und benötigen weniger Nährstoffe.
Bei immergrünen Nadelbäumen sind die Nadeln außerdem durch eine Harzschicht bzw. Wachsschicht (Cuticula) im Winter besser vor Verdunstung, Austrocknung und Frost geschützt.
Die Wachsschicht der Nadeln und die im Gegensatz zu Laubbäumen versenkten Spaltöffnungen verhindern letztlich, dass die Bäume im Winter austrocknen.
Denn über die Wurzeln kann im Winter kein gefrorenes Wasser aufgenommen werden.
Hinzukommt, dass immergrüne Nadelbäume bei Kälte glykolartige Substanzen entwicklen, die wie bei modernen Frostschutzmitteln den Gefrierpunkt des in den Nadeln enthaltenen Wassers herabsetzen.
Durch die größere Oberfläche von Laubblättern gegenüber Nadeln können Laubbäume eine größere Photosynthese umsetzen und wachsen im Durchschnitt schneller als Nadelbäume.
Dafür benötigen sie allerdings nährstoffreichere und feuchtere Böden als Nadelbäume.
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Nadelabwurf sommergrüner Nadelgehölze
Der Nadelabwurf von immergrünen Nadelbäumen findet unabhängig von der Jahreszeit statt und ganzjährig wachsen die abgeworfenen Nadeln wieder nach.
Die Nadeln z.B. einer Tanne können bis zu zehn Jahre alt werden und fallen das ganze Jahr über in der Reihenfolge ihres Alters ab.
Welcher Nadelbaum verliert im Herbst seine Nadeln oder wirft im Winter seine Nadeln ab?
Die Goldlärche (Pseudolarix amabilis) und der Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) sind zwei sommergrüne Nadelbäume, die im Herbst und Winter ihre Nadeln abwerfen.
Die in China heimischen Bäume sind jeweils die einzigen Vertreter innerhalb ihrer botanischen Pflanzen-Gattung.
Der Urweltmammutbaum zählt wegen seines Jahrmillionen zurückreichenden Vorkommens auf der Erde zu den lebenden Fossilien.5
Welche Nadelbäume verlieren sonst noch ihre Nadeln im Winter?
Ein in Nordamerika und Südamerika (Guatemala, Mexiko) einheimischer, sommergrüner Nadelbaum ist die Echte Sumpfzypresse (Taxodium distichum).
Die Europäische Lärche (Larix decidua) ist ein weiterer sommergrüner Nadelbaum, der nach einer Gelbfärbung im Herbst und Winter seine Nadeln abwirft.
Sie ist auch der einzige in Deutschland, Österreich und der Schweiz einheimische, sommergrüne Nadelbaum, der seine Nadeln abwirft.
Ursache dafür ist, dass ihre Nadeln wie auch die der Goldlärche nicht durch eine Harz- oder Wachsschicht geschützt sind.
Bei immergrünen Nadelholzgewächsen verhindert diese Harz- oder Wachsschicht sowohl ein Austrocknen bei Kälte als auch eine Wasseraufnahme bei Frost.
Hinzukommt, dass bei Lärchen und Goldlärchen die Spaltöffnungen der Nadeln nicht versenkt sind und über diese bei der Photosynthese Wasser bzw. Wasserdampf abgegeben wird.
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Symbol und Mythologie
Von je her galt ein Nadelbaum wegen seiner Fähigkeit, auch bei Winter-Temperaturen seine immergrünen Nadeln zu behalten, als Symbol von Kraft und Unsterblichkeit.
Die Menschen verbanden mit immergrünen Nadelbäumen den Glauben an ewiges Leben und erhofften sich von ihnen Schutz vor schlechten Energien und bösen Geistern.
Daraus entwickelte sich der Brauch, ein Haus durch Nadelbaum-Zweige zu schützen und später durch das Aufstellen eines ganzen Nadelbaums in der Weihnachtszeit (vgl. weiter unten → Bedeutung als Weihnachtsbäume).
Was die Menschen früher noch nicht wissen konnten, war der Umstand, dass Nadelbäume (Ausnahme: Lärchen) ihre Nadel-Blätter mit einer Wachsschicht schützen und glykolartige Verbindungen bei Kälte bilden.
Diese wie moderne Frostschutzmittel wirkende Verbindungen verhindern ein Gefrieren des in den Nadeln enthaltenen Wassers und ermöglichen den Bäumen, die grünen Nadeln im Winter zu behalten.
Die traditionelle Symbolik von Nadelbäumen als besondere Kraftpflanzen zeigt sich auch in der Redewendung "auf einen grünen Zweig kommen".
Darin enthalten ist die Vorstellung, dass ein grüner Zweig ein Symbol für Fruchtbarkeit, Erfolg und Glück ist, ganz besonders wenn es sich um einen immergrünen Zweig handelt wie bei einem Nadelbaum.
So ist es nicht verwunderlich, dass sommergrüne Lärchen (Larix), deren Nadeln im Herbst braun werden, nicht in diesen Zusammenhang gebracht wurden.
Auch für Weihnachten und als Weihnachtsbaum hat die Lärche keine symbolische Bedeutung wie andere Nadelbäume, weil sie keine immergrünen Nadeln aufweist.
Weniger symbolische als praktische Bedeutung haben Nadelbäume in Süddeutschland, Österreich und Tschechien (Böhmen):
Dort wird ihr Stamm als Maibaum an zentralen öffentlichen Plätzen in Dörfern und Städten am 30. April, am 1. Mai oder an Pfingsten aufgestellt.
In Bayern wird der Stamm des Maibaumes meistens vollständig entastet und mit weiss-blauen Rauten als Symbol des weiß-blauen bayerischen Himmels bemalt.
Dagegen wird in Oberschwaben (Baden-Württemberg), Österreich und Tschechien der Stamm nur bis zum Baumwipfel entastet und nicht bemalt.
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Ökologischer Nutzen im Garten
Nadelbäume sind anfällig für Krankheiten durch Luftschadstoffe, weil sie beispielsweise im Vergleich zu Laubbäumen ihre Nadeln jahrelang behalten und sie nicht jährlich regenerieren.
Aus Sicht der Ökologie, also hinsichtlich der wechselseitigen Beziehungen von Lebewesen zueinander und im Verhältnis zu ihrer Umwelt, sind sie gegenüber Laubbäumen benachteiligt.
Ebenso bieten Nadelbäume aus ökologischer Sicht Insekten (z.B. Bienen, Schmetterlinge) und Vogelarten deutlich weniger Lebensraum und Nahrung als Laubbäume.
Eine der wenigen Ausnahmen ist der Nadelbaum-Marienkäfer, der vorzugsweise im Nadelwald mit Fichten, Tannen und Kiefern vorkommt.
Exzessives Pflanzen von nicht-heimischen Nadelbäumen kann jedoch zu einem Rückgang vieler Singvogel-Arten führen, weil diese auf einheimische Laubsträucher und Laubbäume angewiesen sind.
Wer also viele Vögel und Schmetterlinge in seinem Garten haben möchte, sollte möglichst wenig Nadelbäume im Garten pflanzen.
Anstelle dessen bieten sich zur Förderung der Artenvielfalt Laubbäume, Vogelsträucher / Vogelhecken und Schmetterlingshecken bzw. Sträucher für Schmetterlinge (vgl. Schmetterlingsgärten) an.
Nadelbäume sind allerdings ein wichtiger Lebensraum für Moose und Flechten, die sich auf ihrer zumeist sauren Rinde ansiedeln.
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Häufigste Vorkommen in D, AT und CH
Fichte und Kiefer sind die wichtigsten und häufigsten Nadelbäume in Deutschland`s Wäldern, die 32% der Landesfläche bedecken:1
Dabei haben die Gemeine Fichte (Picea abies) 25% und die Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris), als zweit-häufigster Nadelbaum, 22% Wald-Anteil.1
Fichten und Kiefern zählen damit weit vor der Europäischen Lärche (Larix decidua) mit 2,8%, der Douglasie (Pseudotsuga menziesii) mit 2% und der Weiß-Tanne (Abies alba) mit 1,7% nicht nur zu den häufigsten einheimischen Nadelbaumarten in Deutschland.1
Sie zählen auch vor den häufigsten Laubbäumen wie der Rot-Buche (15%), den Eichen (10%), den Birken (4,5%), den Eschen (2,4%), den Erlen (2,2%) und den Ahornen (2,1%) zu den häufigsten Bäumen in Deutschland`s Wäldern.1
Die Gemeine Fichte ist auch der häufigste einheimische Nadelbaum in Österreich`s Wäldern, die fast zur Hälfte die Landesfläche bedecken.2
Ihr Wald-Anteil liegt mit fast 60% weit vor der Weißkiefer/Gemeinen Kiefer mit 4,3%, der Europäischen Lärche mit 4,1% und der Tanne mit einer Häufigkeit von 2,4%.3
Darüber hinaus ist die Fichte auch der häufigste Baum in Österreich weit vor der Rotbuche, dem häufigsten Laubbaum, mit 10,2% Wald-Anteil.3
Die Gewöhnliche Fichte ist außerdem der häufigste einheimische Nadelbaum der Schweiz, die zu 31% von verschiedenen Waldarten bedeckt wird:4
Ihr Wald-Anteil liegt mit 44,1% weit vor der Weißtanne (14,8%), der Lärche (5,5%), der Föhre/Kiefer (3,1%) und der Arve bzw. Zirbe/Zirbelkiefer (0,6%).4
Weil das Vorkommen der Fichte mehr als doppelt so groß ist wie das der Buche (18,1%), dem häufigsten Laubbaum, ist die Fichte auch der häufigste Baum in der Schweiz.4
Zu beachten ist, dass in der Schweiz die Verbreitung und Häufigkeit der wichtigsten Nadelbäume in den verschiedenen Regionen (Alpen, Alpensüdseite, Jura, Mittelland, Voralpen) sehr unterschiedlich ist.4
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Rekorde und Superlative (Alter, Höhe)
Die ältesten Nadelbäume bzw. Nadelgehölze auf der Welt sind die Ableger einer schwedischen Fichte (ca. 9.500 Jahre alt) im Nationalpark Fulufjället in der Provinz Dalarna. 6
Ferner zwei Langlebige Kiefern (Pinus longaeva) in den White Mountains (eine über 5.000 und eine über 4.800 Jahre alt), einem Hochgebirge in Kalifornien.7
An dritter Stelle der ältesten Nadelbäume gibt es vier über 3.000 Jahre alte Exemplare des Riesenmammutbaumes (Sequoiadendron giganteum) in der Sierra Nevada, einem Hochgebirge in den USA.7
Weitere sehr alte Nadelbäume gibt es im Tamrit-Tal im algerischen Tassili-n’Ajjer-Gebirge, wo etwa 200 Exemplare der seltenen Sahara-Zypressen (Cupressus dupreziana) ca. 2.000 - 4.000 Jahre alt sein sollen.
Ein sehr alter Nadelbaum, dessen Alter ebenfalls noch nicht exakt ermittelt wurde, ist eine Sicheltanne (Cryptomeria japonica) auf der japanischen Insel Yakushima.
Sie trägt den Namen "Sugi Jōmon" und wird grob auf ein Alter zwischen 2.000 und 7.000 Jahren geschätzt.
Die Douglasie, Gemeine Fichte und die Weiß-Tanne zählen mit Wuchshöhen von 40 bis 65 Metern zu den größten einheimischen Nadelbäumen und Bäumen in Europa (vgl. Großbäume).
So gelten auch drei Douglasien in Baden-Württemberg mit einer Wuchshöhe von über 63 Metern als höchste Nadelbäume in Deutschland.
Zwei Exemplare ("Waldtraut vom Mühlenwald" und "Douglasie Nr. 3") befinden sich in Freiburg im Schwarzwald (Südlicher Oberrhein) und ein anderes Exemplar im Odenwald in Eberbach (Region Rhein Neckar).
Nach Laservermessung ist die Douglasie "Waldtraut vom Mühlenwald" im Freiburger Stadtwald mit einer Wuchshöhe von 63,33 Metern der höchste Nadelbaum und auch der höchste Baum in Deutschland.8
Im Schlosspark von Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis befindet sich eine ca. im Jahre 1720 gepflanzte Libanon-Zeder (Cedrus libani), die vermutlich die älteste und größte Zeder in Deutschland ist.
Der Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens) gilt als der höchste Nadelbaum auf der Erde und die größte Pflanze auf der Welt.
Als höchste Exemplare dieser Mammutbäume, die gleichzeitig auch die höchsten Bäume der Welt sind, können z.B. zwei Bäume in Kalifornien genannt werden:
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"Stratosphere Giant" im Humboldt Redwoods State Park (Stammhöhe 112,87 Meter, zweithöchster Baum auf der Erde) und
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"Hyperion" im Redwood-Nationalpark (Stammhöhe 115,55 Meter, aktuell höchster Baum auf der Welt)
Welcher Baum hat die größten Zapfen der Welt?
Ein weiteres Superlativ bezüglich der Zapfengröße findet sich bei der Zuckerkiefer (Pinus lambertiana), die in Nordamerika beheimatet ist.
Diese Kiefernart hat mit einer Länge von bis zu 60 cm und einer Breite von 25 cm die größten und längsten Zapfen von Nadelbäumen auf der Welt.
Darüber hinaus ist die Zucker-Kiefer mit Wuchshöhen um die 80 Meter auch die höchste aller Kiefernarten.
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Langsam wachsend
Wer auf der Suche nach sehr langsam wachsenden Bäumen im Garten ist mit weniger als 30 cm Längen-Wachstum im Jahr, kann von den einheimischen Nadelbäumen die folgenden pflanzen:
Unter den exotischen Nadelgehölzen zählen die folgenden Pflanzen zu den langsam wachsenden Nadelbäumen:
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Grannen-Kiefer (Pinus aristata)
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Goldlärche (Pseudolarix amabilis)
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Hemlocktanne/Schierlingstanne (Tsuga)
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Korea-Tanne (Abies koreana)
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Nobilis-Tanne (Abies procera, Syn.: Abies nobilis)
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Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana)
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Zuckerhutfichte (Picea glauca var. albertiana 'Conica')
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Schnellwachsend
Wer auf der Suche nach schnellwachsenden Bäumen ist mit mehr als 30 cm Längen-Wachstum im Jahr, kann von den einheimischen Nadelbäumen die folgenden pflanzen:
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Gemeine Fichte (Picea abies)
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Österreichische Schwarz-Kiefer (Pinus nigra austriaca)
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Waldkiefer (Pinus sylvestris)
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Europäische Lärche (Larix decidua)
Unter den exotischen Nadelgehölzen zählen die folgenden Pflanzen zu den schnellwachsenden Nadelbäumen:
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Gewöhnliche Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
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Lebensbaum (Thuja)
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Leyland-Zypresse (x Cuprocyparis leylandii)
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Koloradotanne (Abies concolor)
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Große Küstentanne (Abies grandis)
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Scheinzypressen (Chamaecyparis)
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Sicheltanne (Cryptomeria japonica)
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Urweltmammutbaum/Chinesisches Rotholz (Metasequoia glyptostroboides)
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Weymouth-Kiefer (Pinus strobus), auch Weymouthskiefer
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Wollemie (Wollemia nobilis)
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Zypressen (Cupressus)
Hinweis: ob ein Nadelbaum schnell oder langsam wächst, wird auch stets von den jeweiligen Licht-, Boden- und Witterungsverhältnissen an seinem Standort beinflusst.
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Bedeutung als Weihnachtsbäume
Etwa seit der Neuzeit (16. Jhrd.) gibt es neben Äpfeln, Weihnachtssternen oder Gewürzkräutern wie z.B. Gewürznelken kaum Pflanzen im Christentum, die enger mit Weihnachten verbunden sind, wie Nadelbäume.
Speziell seit dem 19. Jhrd. werden sie geschmückt als Weihnachtsbaum bzw. Christbaum in Häusern, Wohnungen, Kirchen und öffentlichen Plätzen aufgestellt.
Zum typischen Weihnachtsschmuck zählen Kerzen, elektrische Lichter und Lichterketten, Christbaumkugeln / Weihnachtskugeln aus Kunststoff oder Glas (vgl. → Glaskugeln), Äpfel und Nüsse, Gebäck, Schleifen und Lametta oder Figuren aus verschiedenen Materialien (z.B. Engel, Sterne).
Dabei zählen Tannen zu den beliebtesten Adventskränzen und Weihnachtsbäumen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor Fichten und Kiefern.
Ein Grund hierfür ist, dass Tannennadeln im Vergleich zu Fichtennadeln und Kiefernnadeln eher weich und nicht spitz sind, also beim Schmücken des Baumes oder des Adventskranzes kaum stechen.
Auch behalten Tannenbäume und Tannenäste im Innenbereich länger ihre Nadeln bzw. beginnen weniger schnell zu nadeln wie andere Nadelbaum-Arten.
Das gilt besonders für die nicht einheimischen Nobilis-Tannen und Nordmann-Tannen, die in Plantagen für die Weihnachtszeit angebaut werden.
Allerdings sind diese beiden langsam wachsenden Tannenarten im Handel als Weihnachtsbaum relativ teuer im Vergleich zu anderen Nadelbäumen, weil sie 10 bis 15 Jahre Wuchszeit benötigen.
Fichten dagegen kann man als Weihnachtsbäume günstiger im Handel kaufen, weil sie mit 7 Jahren Wuchszeit schnell wachsen und somit früher als Christbäume verwendet werden können wie Tannenbäume.
Bei den Fichten werden dabei überwiegend die Gemeine Fichte (Picea abies) und die etwas teurere Blaufichte (Picea pungens 'Glauca') als Christbaum genutzt.
Die Blaufichte gefällt durch ihren ausgeprägten Tannennadel-Duft und wird wegen ihrer bläulichen Nadeln im Handel auch Blautanne genannt.
Im Vergleich zu Fichten und Kiefern haben Tannenbäume sehr stabile Äste, die mit schwerer Weihnachtsdekoration wie z.B. Glaskugeln und Äpfel behängt werden können.
Gerade Kiefern eignen sich mit ihren dünnen und feinen Zweigen nicht für schweren Weihnachtsbaumschmuck und müssen sehr vorsichtig transportiert werden, damit die Zweige nicht brechen.
Bei Tannenbäumen überwiegt also die Summe ihrer positiven Eigenschaften, weshalb sie die populärsten Christbäume in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden.
Das zeigt sich auch in Weihnachtsmärchen wie "Der Tannenbaum" von Hans Christian Andersen, Weihnachtsgedichten wie "Die Legende vom Tannenbaum" von Marx Möller oder Weihnachtsliedern wie dem in vielen Sprachen bekannten "Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind Deine Blätter".
In der Weihnachtszeit gibt es etwa seit dem 15. Jhdt. traditionelle Weihnachtsmärkte im deutschsprachigen Raum, auf denen bis heute Nadelbäume als Christbäume aufgestellt werden.
Zu den bekanntesten und ältesten zählen der Dresdner Striezelmarkt, der Bautzener Wenzelsmarkt, der Christkindlesmarkt in Nürnberg, der Christkindelmarkt in Wien und Salzburg oder die Christkindlmärkte in Augsburg, Berlin, Frankfurt, Nürnberg und München.
Als Alternative zur Verwendung von echten Nadelbäumen kann man seit einigen Jahren auch künstliche Weihnachtsbäume im Handel kaufen.
Diese künstlichen Christbäume sind echten Tannen täuschend ähnlich und bieten den Vorteil, dass sie ihre Nadeln nicht verlieren, gleichbleibend schön bleiben und schwer entzündbar sind.
Hinzukommt, dass künstliche Weihnachtsbäume mehrjährig sind und damit eine günstige und umweltfreundliche Alternative darstellen zu echten Tannenbäumen.
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