Naturschutzgebiet Linsenbergweiher (Göllsdorf)
 

Die folgenden Kapitel enthalten Attraktionen, Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten der Pflanzenwelt (Flora) im Naturschutzgebiet Mittlere Bollerhalde nördlich vom Stadtteil Göllsdorf der Stadt Rottweil für Pflanzen-Interessierte und Gärtner (Hobbygärtner, Landschaftsgärtner).

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Größe, Lage, Merkmale
  2. Unterteilung der Vegetation
    1. Großseggenriede mit Seggen
    2. Stillwasser-Röhricht mit Schilf-Beständen
    3. Feuchte Wirtschaftswiesen
  3. Baumarten

Größe, Lage, Merkmale

Das Naturschutzgebiet Linsenbergweiher in Baden-Württemberg ist 29,4 ha gross und befindet sich im Naturraum Obere Gäue nördlich von Göllsdorf, einem Stadtteil der Stadt Rottweil.

Es ist geprägt durch Wacholder-Heiden, Ufer-Bereiche mit Binsenrieden, Großseggenrieden, Schilf-Röhrichten sowie feuchten und bewirtschafteten Wiesen mit einer bunten Vielfalt von wild wachsenden Blumenarten.

Der für den Naturschutz wertvollste Teil dieses Feuchtbiotops befindet sich unterhalb des Linsenbergweihers.

 

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Unterteilung der Vegetation

Das Naturschutzgebiet Linsenbergweiher im Landkreis Rottweil ist ein wichtiger Lebensraum für gefährdete und seltene Vogelarten und kann von seiner Vegetation her in drei Einheiten unterteilt werden:

 

  • Großseggenriede (Magnocaricion)

  • Stillwasser-Röhricht mit Schilf-Beständen (Phragmition)

  • Feuchte Wirtschaftswiesen (Molinietalia)

 

Die Vegetations-Einheiten mit ihren jeweiligen Pflanzenarten werden nachfolgend kurz beschrieben.

 

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Großseggenriede mit Seggen

Folgende Seggen-Arten wachsen in den Großseggenrieden (Magnocaricion) im Naturschutzgebiet Linsenbergweiher:

 

  • Davalls Segge (Carex davalliana)

  • Fuchs-Segge (Carex vulpina)

  • Kamm-Segge (Carex disticha)

  • Schlank-Segge (Carex gracilis)

  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)

 

Großseggenriede sind aufgrund von Maßnahmen der Entwässerung oder Bodenverbesserung stark in ihrem Bestand gefährdet.

Sie sind ein wichtiger Lebensraum für seltene Vogelarten wie den Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola) oder die Doppelschnepfe (Gallinago media).

 

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Stillwasser-Röhricht mit Schilf-Beständen

Zu den botanischen Sehenswürdigkeiten vom Stillwasser-Röhricht mit Schilf-Beständen (Phragmition) im Naturschutzgebiet Linsenbergweiher zählen folgende seltene oder in ihrem Bestand gefährdete Pflanzenarten:

 

  • Bachbunge (Veronica beccabunga), ein Wildgemüse

  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)

  • Flatter-Bimse (Juncus effusus)

  • Gewöhnlicher Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)

  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)

  • Schilfrohr (Phragmites australis)

  • Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)

 

Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia) mit braunem, kolben-förmigem Blütenstand
Bild: Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia) Ende Juli

 

Ferner finden sich dort auch Wasserlinsen-Gesellschaften (Lemnion minoris), die auf dem Wasser schwimmen:

 

  • Dreifurchige Wasserlinse (Lemnna trisulca)

  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)

 

Ein Röhricht ist ein wichtiger Nist- und Lebensraum für viele seltenen Vögel wie verschiedene Rohrsänger-Arten (Acrocephalus), den Rohrspatz/Rohrammer (Emberiza schoeniclus), die Blässralle (Fulica atra) oder die Teichralle (Gallinula chloropus).

Röhrichte sind in ihrem Bestand sehr gefährdet durch vermehrte Uferbebauung, Nährstoffanreicherung durch umliegende landwirtschaftlich genutzte Flächen und Freizeitaktivitäten von Menschen an Seen und Weihern.

In der Natur gelten Röhrichte als "natürliche Kläranlagen", die Gewässer natürlich reinigen (Selbstreinigung).

 

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Feuchte Wirtschaftswiesen

Folgende seltenen Pflanzenarten wachsen auf den feuchten Wirtschaftswiesen (Molinietalia) im Naturschutzgebiet Linsenbergweiher:

 

  • Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis), ein Wurzeltee

  • Beinwell (Symphytum officinalis), ein Blättertee

  • Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris)

  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)

  • Fleischfarbenes Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata)

  • Kohldistel (Cirsium oleraceum)

  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)

  • Mädesüß (Filipendula ulmaria), ein Blütentee

  • Rainfarn / Wurmkraut (Tanacetum vulgare), eine Körbchenblume

  • Sumpfdotterblume (Caltha palustris)

  • Trollblume (Trollius europaeus), eine Alpenblume

  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum), eine Bürstenblume

 

Dunkelgrüne, gefiederte und wechselständige Blätter von einem Rainfarn oder Wurmkraut, botanisch Tanacetum vulgare oder Chrysanthemum vulgare
Bild: Rainfarn-/Wurmkraut-Blätter (Tanacetum vulgare, Syn.: Chrysanthemum vulgare) Ende Juni

 

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Baumarten

Im Naturschutzgebiet Linsenbergweiher wachsen keine Nadelbäume, sondern bevorzugt folgende Laubbäume:

 

  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)

  • Bruch-Weide (Salix fragilis)

 

Bruch-Weiden wachsen meist als mittelgroße Bäume und Schwarz-Erlen meist als Großbäume.

 

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